Full text: Experimentelle Einführung in die unorganische Chemie

Namen unorganischer Stoffe 
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auf; doch behielt man die alten Namen meist bei den Metallen bei. die mehrere 
Reihen von Salzen bilden, in welchen das Metall verschiedene Wertigkeit be 
sitzt, z. B. 
„Sehwefelsaures Eisenoxyd“ Fe 2 (S0 4 ) 3 und „Schwefelsaures Eisenoxydul“ Fe SO*. 
Für die Halogensalze wurden entsprechende Namen, z. B. „salzsaures 
Blei“ PbCl 2 benutzt, die aber nie recht durchdrangen; vielmehr blieben die 
Namen: „Chlorkupfer“ oder „Kupferchlorid“ für CuCl 2 ; „Kupferjodür“ für CuJ. 
In der Wertigkeit des Metalls entsprach das Chlorid usw. dem Oxyd, das Chlorür 
usw. dem Oxydul. 
Neben diesen Namen hat sich später eine internationale Namen 
gebung herausgebildet, die zurzeit am empfehlenswertesten ist. Nach ihr wird 
bei den sauerstoffhaltigen Säuren der meist lateinisch gewählte Name der Säure 
mit der Endung „at“ an das Metall gehängt; bei den Sauerstoff freien Säuren 
läßt man den Säurenamen auf „id“ endigen. Also: 
Natriumsulfat Na 2 S0 4 
Kaliumpyrosulfat K 2 S 2 0 7 
Bariumchlorid BaCl 2 
Ammoniumjodid (NH 4 )J 
Ammoniumcarbonat (NH 4 ) 2 CO s 
Ammoniummagnesiumphosphat 
(NH 4 )MgP0 4 
Calciumnitrat Ca(N0 2 ) 2 
Calciumsulfid CaS 
Kaliumjodat KJO, 
Leiten sich von einem Nichtmetalle mehrere sauerstoffhaltige Säuren ab, 
so wird eine von ihnen, meist die sauerstoffreichste und praktisch wichtigste, : 
durch die Endung „at“ gekennzeichnet; für sauerstoffärmere wird die Endung f 
„it“ benutzt, die außerordentlich unglücklich gewählt ist, da sie Verwechslungen 1 
mit der Endung „id“ zuläßt. 
Natriumsulfat Na 2 S0 4 Magnesiumnitrat Mg(N0 3 ) a 
Natriumsulfit Na 2 S0 3 Magnesiumnitrit Mg(NO s ) s 
aber: NatriAnsulfid Na 2 S Magnesiumnitrid Mg 3 N 2 
Bei sauren Salzen wird „hydro“ eingeschoben, vgl. auch Seite 10. 
Dinatriumhydrophosphat Na 2 HP0 4 
Natriumdihydrophosphat NaH 2 P0 4 
Dinatriumdihydro pyroantimonat Na 2 H 2 Sb 2 0 7 
Daneben sind aber für die sauren Salze noch andere Namen im Gebrauche, 
so: „Saures kohlensaures Natrium“, „Natriumbicarbonat“ und „doppeltkohlen 
saures Natron“ für NaHCO s ; „Kaliumbisulfat“ für KHS0 4 . 
Bei Metallen, die in verschiedenen Wertigkeitsstufen erscheinen können, li 
bildet man für tjie niedrigere Wertigkeitsstufe eine au f ,,o “ ausgehende lateinische 
Form des Metallnamens, für die höhere Wertigkeitsstufe eine auf „i“ ausgehende./ 
Also: 
Cuprocyanid CuCN Kobaltichlorid CoCl 3 
Ferrosulfat FeS0 4 Nickelochlorid NiCl 2 
Mercurinitrat Hg(NO s ) 2 Manganohydroxyd Mn(OH) 2 
Für die Halogensalze und die Oxyde sind auch Namen im Gebrauche, bei 
denen vor den Namen des Halogens oder vor „oxyd“ die griechische Zahl der 
in der Molekel enthaltenen Halogen- oder Sauerstoffatome gesetzt ist. 
Eisentrichlorid FeCl s Molybdän trioxyd Mo0 2 
Schwefeldioxyd S0 2 
Diese internationale Namengebung wird bei langen Säurenamen aus sprach 
lichen Gründen nicht streng durchgeführt. Statt „Kalium hexanitrokobaltiat“ 
sagt man „Kaliumsalz der Hexanitrokobaltisäure“ oder „Hexanitrokobaltisaures 
Kalium“. *' , V- / * ■ 
Besondere Aufmerksamkeit ist bei den Halogenwasserstoffsäuren und den 
entsprechenden sauerstoffhaltigen Säuren (Chlorwasserstoffsäure HCl; Chlor-
	        
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