Full text: Experimentelle Einführung in die unorganische Chemie

säurehaltigem Wasser darstellen; in der Natur findet es sich 
kristallwasserfrei als „Magnesit“. 
• Natriumphosphat: Zu einer Probe Magnesiumsalzlösung gebe man 
etwas Ammoniumchlorid, um ein Ausfallen von Magnesiumhydr 
oxyd zu verhindern, und mache mit Ammoniak alkalisch; oder 
man säure die Magnesiumsalzlösung mit Chlorwasserstoffsäure 
an und setze Ammoniak im Überschüsse hinzu; alsdann versetze 
man mit etwas Natriumphosphatlösung: es fällt Ammonium 
magnesiumphosphat aus. 
MgCl 2 + NH 3 + Na 2 HP0 4 - 2NaCl + Mg(NHJP0 4 
Aus verdünnten Lösungen fällt der Niederschlag erst nach 
einiger Zeit. Man befördert sein Entstehen dadurch, daß mau 
die Flüssigkeit umrührt und mit dem Glasstabe dabei an den 
Wänden des Glases kratzt; auch ist ein kleiner Ammoniak- 
' Überschuß nötig. Ammoniummagnesiumphosphat ist das 
am schwersten lösliche Salz des Magnesiums, ferner ein 
Salz, dessen Ausfällung nicht durch Gegenwart von Ammoniak 
oder Ammoniumsalzen gestört, vielmehr befördert wird; deshalb 
wird es zur Ausscheidung des Magnesiums in der qualitativen 
und quantitativen Analyse benutzt. 
Ammonium magnesiumphosphat geht beim Glühen in Magne- 
siumpyrophosphat über. 
2Mg(NH 4 )P0 4 = Mg 2 P 2 0 7 + 2NH 3 + H 2 0 
Zink 
Ein Stückchen Zink werde auf Kohleunterlage mit der oxydierenden 
Stichflamme des Lötrohrs unter kräftigem Blasen stark erhitzt. Es 
schmilzt und verbrennt mit bläulich weißer, fahler Flamme; dabei steigt 
ein weißer Rauch auf, der sich zum Teile auf der Kohle in der Nähe 
des Metalls als weißer „Beschlag“ niedersetzt. Der Beschlag zeigt, so 
lange er heiß ist, eine gelbe Farbe. 
Ein Stückchen reines Stangenzink werde mit einigen Kubik 
zentimetern reiner verdünnter Schwefelsäure übergossen, und einige 
Tropfen reiner konzentrierter Schwefelsäure zugesetzt. Es tritt unter 
diesen Umständen nur eine minimale Wasserstoffentwicklung auf, selbst 
wenn man die Mischung erwärmt. Die Umsetzung wird aber lebhaft, 
sobald man das Zinkstück mit einem Platindrahte berührt; man be 
obachte hierbei, daß die Wasserstoffentwicklung nicht vom Zink, sondern 
vom Platindrahte ausgeht. Sobald sich Zink und Platin nicht mehr 
berühren, hört die Gasentwicklung auf.
	        
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