Full text: Experimentelle Einführung in die unorganische Chemie

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Cadmium 
Natriumearbonat: fällt weißes, im Überschüsse des Fällungsraittels 
unlösliches Cadmiumcarbonat. 
CdS0 4 + Na,C0 3 = CdCOg + Na 2 S0 4 
Schwefelwasserstoff oder Ammoniumsulfid: fällen gelbes 
Cadmiumsulfid. 
CdS0 4 + H 2 S = CdS + H 2 S0 4 
Cadmiumsulfid ist bei Zimmertemperatur in verdünnten Säuren 
unlöslich, wird aber von konzentrierter Chlorwasserstoffsäure 
oder von kochender 20 °/ 0 iger Schwefelsäure gelöst und zerlegt. 
Man stelle diesen Versuch an. 
Cadmium fällt — im Gegensätze zu allen bisher be 
sprochenen Metallen — aus schwach saurer Lösung mit Schwefel 
wasserstoff als Sulfid aus, kann also dadurch von ihnen ge 
trennt werden. Anderseits ist das Cadmiumsulfid von allen 
mit Schwefelwasserstoff aus saurer Lösung ausfallenden Metall 
sulfiden (HgS, Ag 2 S, CuS, PbS, Bi 2 S 3 , As 2 S 3 , Sb 2 S 3 , SnS) das 
löslichste und deshalb unbeständigste; es wird, wie eben fest- 
gestellt wurde, schon durch warme, verdünnte Schwefelsäure 
gelöst, was bei den anderen Sulfiden nicht möglich ist. 
Kaliumcyanid: Ein wenig frisch bereitete Kaliumcyanidlösung fällt 
aus nicht zu verdünnter Cadmiumsalzlösung weißes Cadmium 
cyanid. 
CdS0 4 -f 2 KCN = Cd(CN ) 2 + K 2 S0 4 
Auf weiteren Zusatz von Kaliumcyanidlösung löst sich das 
Cadmiumcyanid zum Kaliumsalze der komplexen Cadmium cvan- 
wasserstoifsäure K 2 [Cd(CN)J. 
Cd(CN ) 2 + 2 KCN = K 2 [Cd(CN) 4 ] 
Aus dieser Lösung fällt Natriumhydroxydlösung kein Cadmium- 
bydroxyd: ein Zeichen dafür, daß ein komplexes Salz vorliegt 
(vgl. Seite 72); wird jedoch Ammoniumsulfid zugesetzt, so fällt 
Cadmiumsulfid CdS aus. Durch Zusatz von Chlorwasserstoffsäure 
zur nicht zu verdünnten Kaliuqacadmiumcyanidlösung scheidet 
sich freie Cadmiumcyanwasserstoffsäure aus, die aber sofort in 
Cyanwasserstoff und Cadmiumcyanid zerfällt, welches letztere 
sich in weißen Flocken absetzt. 
K 2 [Cd(CN) 4 ] + 2-HCl = |H 2 [Cd(CN)J} + 2 KCl 
|H 2 [Cd(CN) 4 ]} = 2HCN -f Cd(CN ) 2 
Man versäume nicht, nach jedem Arbeiten mit dem 
höchst giftigen Kaliumcyanid sich die Hände gründlich zu
	        
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