Full text: Experimentelle Einführung in die unorganische Chemie

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Metalloxydalkaliverbindungen 
Wenn der Niederschlag heiß abfiltriert wird, bleibt alles 
Aluminium als Oxydhydrat oder als basisches Acetat auf dem 
Filter. Diese Zerlegung des Aluminiumacetats mit kochendem 
Wasser ist ein Beispiel einer vollständig verlaufenden Hydrolyse. 
Läßt man die Mischung wieder ab kühlen, so löst sich das Alu- 
miniumoxydbydrat zum Teile wieder auf. In gleichem Sinne 
würde ein reichlicher Zusatz freier Essigsäure (wie er entsteht, 
wenn man Natriumacetat zu einer stark chlorwasserstoffsauren 
Lösung gibt) wirken: es würde nicht alles Aluminium ausfallen. 
Die beiden letzten Fällungen („Bariumcarbonatmethode" 
und „Natriumacetatmethode“) werden in der Analyse zur 
Trennung der dreiwertigen Metalle Aluminium, Eisen, Chrom 
von den zweiwertigen Metallen Zink und Mangan benutzt; 
letztere werden nicht gefällt. 
Ammoniumsulfid: Eine Probe Aluminiumchloridlösung werde an 
nähernd mit Ammoniak neutralisiert und mit Ammoniumsulfid 
versetzt; es fällt quantitativ Aluminiumoxydhydrat aus. 
Beim Zink und Aluminium ist die Erscheinung zutage getreten, daß sich 
! die Hydroxyde dieser Metalle in Natriumhydroxydlösung, statt dèrer auch 
Kaliumhydroxydlösung verwendet werden kann, auflösen. Dabei bilden sich 
Verbindungen, in denen die Wasserstoffatome .der basischen Hydroxylgruppen 
mehr oder weniger durch Alkalimetall ersetzt sind, — also Verbindungen, in 
denen das schwach basische Hydroxyd dem stark basischen Alkali 
metalle gegenüber die Rolle einer Säure spielt. Man bezeichnete diese 
Verbindungen als ,,Metalloxydalkaliverbindungen“, z. B. Zn(ONa) 2 Zinkoxyd 
natron; Al(OH) 2 (OK) Aluminiumoxydkali, eine Bezeichnung, der die Anschauung 
zugrunde lag, die Körper wären Additionsprodukte von Zinkoxyd ZnO -f- Natron 
Na 2 0 usw. Besser faßt man diese Stoffe als salzartige Substitutionsprodukte 
auf und bezeichnet sie durch die Endsilbe „at“, bzw. ,,it“, falls der at-Name 
schon für Derivate einer höheren Oxydationsstufe des Metalls vergeben ist; also 
Noch stärker ausgesprochen ist die Säurenatur des Hydroxyds in den 
Antimoniten und Antimonaten, den Arseniten und Arsenaten, den Chromaten, 
Molybdaten, Wolframaten, Uranaten usw., die von alters her als Salze der ent 
sprechenden Metallsäuren aufgefaßt werden. 
Metallhydroxyde, die schwachen Basen zu den starken Basen besteht. 
Ammonjumhydroxyd ist eine zu schwache Base, als daß es mit den ge 
nannten Metallen entsprechende Verbindungen einginge. 
2A101g + 3(NH 4 ) 2 S + 3H 2 0 = A1 2 0 3 -f 3H 2 S + 6NH 4 C1 
Metalloxydalkallverbindungen 
Natriumaluminat Al^.?^ 2 
ONa 
Natriumchromit Cri5!?^ 2 
ONa 
Natriumstannat 0 : Sn „, T 
ONa 
Es ist leicht zu erkennen, daß hier ein ganz allmählicher Übergang von 
den starken Säuren über die schwachen Säuren, die als Säure und Base wirkenden
	        
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