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Chrom
Aufnahme von Sauerstoff stärker z. B. schweflige Säure H 2 S0 3 und Schwefel
säure H,S0 4 . Basen werden bei Anreicherung mit Sauerstoff schwächer z. B.
' Ferrohydroxyd Fe(OH), und Ferrihydroxyd Fe(OH) 3 . Man vergleiche auch die
starken Basen der Alkalimetalle, die schwächeren der Erdalkalimetalle und die
schwachen der dreiwertigen Metalle. Durch weiteren Hinzutritt von Sauerstoff
können Säuren entstehen z. B. Eisensäure H 2 Fe0 4 , Chromsäure H 2 Cr0 4 .
Chrom ist ein hell-stahlgraues, sehr hartes, bei 1514° schmelzendes Metall,
das in verdünnter Chlorwasserstoff- oder Schwefelsäure unter Wasserstoffentwick
lung, kaum aber in Salpetersäure löslich ist. In den Verbindungen, in denen
lös zwei- und dreiwertig auftritt, steht es dem Eisen nahe. Seine Oxydulverbin
dungen sind viel unbeständiger als die des Eisens; sie sind meist blau und
oxydieren sich außerordentlich leicht zu den Oxydverbindungen; mit ihnen sollen
hier keine Versuche angestellt werden.
Die gelbe Chromsäure, in der das Chrom sechswertig anzunehmen ist,
steht in ihrer Zusammensetzung und in ihrem Verhalten der Schwefelsäure nahe:
Rein ist die Chromsäure weder für sich noch in wäßriger Lösung darstellbar;
sie ist nur in ihren Salzen bekannt. Beim Versuche, sie aus den Lösungen der
Salze durch stärkere Säuren in Freiheit zu setzen, spaltet sie sofort aus zwei
Mol. ein Mol. Wasser ab und geht in die rote Pyrochromsäure H 2 Cr 2 0 7 über, die
der Pyroschwefelsäure (S. 16) entspricht. Von ihren Salzen ist namentlich das
Kaliumpyrochromat oder „Kaliumbichromat“ K 2 Cr 2 0 7 ein viel benutzter Stoff.
Konzentriert man die Lösung der PyTochromsäure weiter, so spaltet sich
der Rest des Wasserstoffs als Wasser ab, und es kristallisiert beim Abkühlen
der Lösung das leichtlösliche Chromtrioxyd (Chromsäureanhydrid) Cr0 3 aus. Die
meisten Salze der Chromsäure sehen gelb, die der Pyrochromsäure rot aus.
Die Chemie des Chroms kompliziert sich noch dadurch, daß Chrom die
Neigung hat, mit Ammoniak und auch mit Säuren komplexe Verbindungen ein
zugehen, die charakteristische Eigenschaften besitzen. .
Chromverbindungen färben die Pbosphorsalzperle sowohl in der
Oxydations* als auch in der Reduktionsflamme grün.
Man löse etwas fein gepulvertes violettes Chromisulfat oder sein
Doppelsalz mit Kaliumsulfat, nämlich „Chromalaun“, in kaltem Wasser,
wobei eine violette, bald mehr ins Blaue, bald mehr ins Rote schillernde
Lösung entsteht. Man koche eine Probe dieser Lösung auf; sie färbt
sich tief grün. Durch Eindampfen sind aus der grünen Lösung keine
Kristalle zu gewinnen. Chromisulfat — und ebenso die anderen
Chromi salze — kommen also in zwei Modifikationen, einer violetten und
einer grünen, vor. Bei mehrtägigem Stehen in verdünnter Lösung
geht die grüne Modifikation größtenteils wieder in die violette über.
Die violette Lösung werde zu folgenden Umsetzungen der Chromi-
salze benutzt.
Natriumhydroxyd: Wird Natriumhydroxyd lösung in geringer
Menge zugesetzt, so fällt graugrünes Chromi oxydhydrat.
Chrom
Cr a( S 0 J 3 + 6 NaOH = Cr 2 0 3 + 3Na 2 S0 4 + 3ILO