Full text: Qualitative Analyse unorganischer Substanzen

Einleitung 
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Große Aufmerksamkeit und Sorgfalt verlangt die Dosierung 
der Reagenzien. Man nehme nur so viel Reagens, als zur Erreichung 
des gewünschten Zweckes nötig ist. Vor allem vermeide man einen 
größeren Überschuß an Säuren und Basen, zumal in der Ammonium 
sulfidgruppe, bei deren Bearbeitung wiederholt angesäuert und dann 
wieder alkalisch gemacht werden muß. Sehr empfehlenswert ist es, 
diese Operationen mit Hilfe von Lackmuspapier zu kontrollieren, von 
dem man ein kleines Stückchen unmittelbar in die Flüssigkeit wirft. 
Der Analytiker kann die Dauer einer Analyse durch sachgemäße 
Arbeitsdisposition sehr abkürzen. So fälle man schon während der Unter 
suchung des Chlorwasserstoffniederschlages auf Silber, Blei und Queck 
silber das Filtrat mit Schwefelwasserstoffgas, prüfe während der Unter 
suchung dieses Niederschlages das Filtrat mit Ammoniumsulfid, und so 
fort. Namentlich sind längere Filtrationen, Auswaschungen 
und das Eindampfen von Lösungen stets als Nebenarbeit 
auszuführen. Dringend sei ferner davor gewarnt, zu viel Sub 
stanz in Arbeit zu nehmen. Die analytischen Reaktionen sind meist 
so empfindlich, daß man mit sehr wenig Substanz auskommt und nur 
in ganz besonderen Fällen, in denen es sich um den Nachweis sehr 
geringer Beimengungen handelt, größere Proben in Arbeit nehmen 
muß. Eine unnötig große Substanzmenge in Arbeit zu nehmen, verzögert 
die gesamte Analyse, ohne Vorteil zu bringen. 
Schließlich sei darauf hingewiesen, daß die im folgenden möglichst 
eingehend beschriebenen Methoden vielfacher Abänderung fähig sind. 
Solche wird aber nur der Geübte vornehmen dürfen. Das erste Be 
streben eines angehenden Analytikers muß sein, einen Gang, diesen 
aber sicher, zu beherrschen. Erst dann darf er sich Abweichungen 
erlauben.
	        
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