Full text: Qualitative Analyse unorganischer Substanzen

Analytische Operationen 
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Wenn man zum Schlüsse des Filtrierens und des Auswaschens die Ope 
ration unterbrechen will, muß man zunächst den Schlauch von der Saug 
flasche abstreifen, und darf erst dann die Wasserstrahlpumpe abstellen, 
damit nicht von ihr Wasser in die Saugflasche zum Filtrate zurticksteige. 
Die Beurteilung, ob sich ein Niederschlag zum Absaugen eigene 
oder nicht, erfordert Erfahrung. Sehr feinkörnige Niederschläge, wie 
Bariumsulfat laufen beim Ahsaugen durchs Filter; sehr feinflockige 
Niederschläge, so vielfach der Ammoniumsulfid niederschlag, schlagen 
sich als dichte Schicht auf der Filterwandung nieder, so daß der 
Filtrationsprozeß nun erst recht langsam vor sich geht. Am besten 
eigenen sich körnige oder grobflockige Niederschläge zum Absaugen, 
oder Niederschläge, die von alkoholischen Lösungen getrennt werden 
sollen. Im folgenden ist bei den sich zum Absaugen eignenden 
Niederschlägen darauf hingewiesen. 
Man merke sich für das Absaugen als allgemeine Regel, daß zu 
Beginn stets nur wenig und erst gegen Schluß des Auswaschens stärker 
gesogen werden darf. Im allgemeinen kommt man bei der qua 
litativen Analyse mit gewöhnlichen Filtern schneller zum 
Ziele als mit einer Saugvorrichtung — zumal es sich fast 
stets um geringe Flüssigkeitsmengen handelt. 
Platinblech und Platintiegel. 
Die Verwendung eines Platintiegels wird 
Ln der qualitativen Analyse meist zu um 
gehen sein; im allgemeinen wird man mit 
einem Platinbleche von etwa 2 bis 3 cm 
Seitenlänge auskommen. Für Schmel- Fjg. 6. 
zungen, wie sie beim Aufschließen nötig 
sind, biegt man die vier Kanten des Bleches hoch und formt so eine 
flache Wanne, in der man die Schmelzung, wenn nötig, in mehreren 
Portionen ausführt (Fig. 6). 
Da Platin sich mit einigen Metallen zu leicht schmelzenden Legie 
rungen vereinigt, dürfen Platingeräte zu Schmelzungen nur dann benutzt 
werden, wenn solche Metalle nicht vorhanden sind und sich auch nicht 
aus ihren Verbindungen bilden können. Besonders gefährlich sind 
Arsen, Antimon, Zinn, Wismut, Blei, Silber. 
Nach dem Gebrauche weiche man die am Bleche festhaftenden 
Reste der Schmelze mit ettoas Wasser oder Chlorwasserstoffsäure auf, 
spüle ab, glätte das Blech und säubere es, wenn nötig, unter Mithilfe 
von etwas Sand. 
Als Ersatz für Platindraht eignen sich zumeist vortrefflich die von 
E. Wedekind empfohlenen „Magnesiastäbchen“, die von der Ver 
einigten Magnesia Comp, und E. Hildebrandt A.-G. in Berlin-Pankow 
hergestellt werden. Als Ersatz für Platinblech sind in der qualitativen 
Analyse häufig die aus dem gleichen Materiale gefertigten Rinnen gut 
verwendbar.
	        
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