Full text: Qualitative Analyse unorganischer Substanzen

12 Die Vorprüfungen 
Kieselsäure gibt es nicht; am zuverlässigsten ist es, eine Probe Sub 
stanz im Platintiegel mit einem kieselsäurefreien Fluoride und etwas 
wasserfreier Schwefelsäure gelinde zu erhitzen, und in die Dämpfe einen 
Wassertropfen zu halten. Umkleidung des Tropfens mit einer Schicht 
Kieselsäure erweist deren Gegenwart. 
b) die Perle wird beim Erkalten trüb und undurchsichtig weiß, namentlich 
wenn reichlich Substanz genommen ist: Erdalkalimetalle. 
c) Farbe der Perle. 
gelb bis braunrot in der Hitze, kalt fast farblos: Eisen, Nickel. 
grün: Chrom , Uran (die Uranperle wird in der Oxydationsflamme 
gelb). 
blau: Kobalt, Kupfer (bei stärkerem Kupfergehalt grün), 
violett in der Oxydationsflamme: Mangan (in der Reduktions 
flamme farblos). 
' dunkelrot packsiegellackartig in der Reduktionsflamme: Kupfer 
(namentlich deutlich beim Verschmelzen der am Magnesiastäbchen 
haftenden Perle mit ein wenig' Stanniol). 
6. Mangan- und Chromprobe. Ein wenig Substanz yerde mit 
dem Mehrfachen an Natriumcarbonat- und Kaliumnitratpulver gemengt, 
und das Gemisch auf einer Magnesiarinne geschmolzen; während des 
Schmelzens nehme man einige Male aus der Flamme und betrachte. 
Die Schmelze kann, namentlich am Rande deutlich, gefärbt sein. 
grün: 1 ) Mangan. 
gelb: Chrom. (Man beachte die zur Schwefel Wasserstoff gruppe gehörige 
Bemerkung 1 vgl. S. 31). 
7. Ammonium probe. Man befeuchte auf einem Uhrglase eine 
Federmesserspitze Substanz mit 1 bis 2 Tropfen Natriumhydroxydlösung 
und decke ein zweites eben so großes Uhrglas darüber, auf dessen 
konkave Seite ein Stückchen feuchtes, rotes Lackmuspapier ge- 
Ammonium klebt ist. Durch entweichendes Ammoniak wird das Lackmuspapier 
in einigen Minuten blau. Beim Auseinandernehmen der Gläser ist ge 
wöhnlich Ammoniak deutlich zu riechen. Wenn man bei dem Versuche 
neben das Lackmuspapier ein Tröpfchen Platinchlorwasserstofflösung 
bringt, so entsteht Ammoniumplatinchlorid, dessen charakteristische,* 
Kristalle unter dem Mikroskope zu erkennen sind. Über den Nachweis 
von Ammonium in cyanidhaltigen Substanzen vgl. S. 62 Bemerkung 6. 
8. Fluor probe. Man erhitze ein wenig Substanz mit etwas Sand 
und 1 / 2 cm 3 wasserfreier Schwefelsäure in einem trockenen Probier 
glase bis zum Auftreten von Dämpfen und führe, ohne die Wände zu 
berühren, in die Dämpfe einen am unteren Ende mit Wasser befeuchteten 
Glasstab ein. Wenn die Wassertröpfchen sich mit einer trüben, festen 
r ) Eine grüne Schmelze kann neben Mangan auch Chrom enthalten. Man 
löse die Schmelze in wenig Wasser auf, gieße die grüne Lösung ab und lasse 
sie mit etwas Alkohol einige Minuten kalt stehen. Unter Abscheidung von 
Mangandioxydhydrat verschwindet die Grünfärbung, und es tritt eventuell das 
Gelb der Cbromatlösung hervor.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.