Ammoniumsulfidgruppe
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zusammen niederfällt, so daß sehr kleine Zinkmengen nicht sicher nachgewiese«
werden können.
5. Das Filtrat vom Ammoniumsulfid niederschlage ist gewöhnlich durch
einen kleinen Überschuß von Ammoniumsulfid gelblich gefärbt; wenn es bräun
lich gefärbt ist, so ist zu vermuten, daß eine nickölhaltige Substanz vorliegt,
und daß ein Teil des Nickelsulfids kolloidal gelöst durchs Filter gegangen ist.
Durch Ansäuern des Filtrates mit Essigsäure und Aufkochen gelingt es fast
stets, das gelöste Nickelsulfid zur Fällung zu bringen. Sollte dieser Weg
ausnahmsweise versagen, so mache man ammoniakalisch, setze etwas Ammonium
sulfidlösung hinzu und lasse die Mischung in einer verschlossenen Flasche über
Nacht stehen. Am nächsten Tage ist dann das Nickelsulfid in filtrierbarer
Form ausgeschieden. Oder man schüttele die Lösung mit einigen Stückchen
Filtrierpapier etwa eine Minute kräftig durch, bis ein gleichmäßiger dünner
Papierbrei entstanden ist, und filtriere.
6. Zuweilen kommt es vor, daß bei der Analyse kobalt- oder auch chrom
haltiger Substanzen das Filtrat vom x4.mmoniumsuliid niederschlage rötlich oder
bläulich gefärbt erscheint, namentlich dann, wenn die Ammoniumsulfidfällung,
vor dem Filtrieren längere Zeit an der Luft gestanden hat, ohne daß ein Über
schuß an Ammoniumsulfid vorhanden war. Es haben sich dann durch Oxydation
geringe Mengen komplexer Kobaltiammoniaksalze usw. gebildet, aus denen das
Metall durch die üblichen Fällungsmittel nicht mehr gefällt werden kann. In
der Regel ist die gelösto Menge Kobalt so gering, daß sie die folgen
den Umsetzungen nicht stört; andernfalls könnte sie durch Eindampfen
der Lösung, Glühen, Wiederauflösen in Säure und Fällen mit Ammoniak und
Ammoniumsulfid entfernt werden.
7. Uran würde in der Ammoniumsulfidgruppe ausfallen. Zu seiner Iso
lierung benutzt man die Eigentümlichkeit seines Sulfids (Uranylsulfid UO s S),
in Ammoniumcarbonatlösung löslich zu sein. Man neutralisiert, wenn auf Uran
geprüft werden soll, die chlorwasserstoffsauere Lösung der reinen Ammonium
sulfidgruppe annähernd mit Ammoniaklösung und gießt sie siedend in eine
siedende Lösung von Ammoniumcarbonat, die mit einem Sechstel ihres Raumes
an Ammoniumsulfidlösung versetzt ist. Nach kurzem Aufkochen filtriert man
sofort die ausgefallenen Sulfide ab und untersucht sie in üblicher Weise. Das
uranhaltige Filtrat kocht man längere Zeit, wobei gelbes Uranylhydroxyd aus
fällt. Zur Identifizierung löst man den Niederschlag in möglichst wenig Salpeter
säure zu Uranylnitrat, fügt Natriumacetatlösung im Überschüsse hinzu und fällt
durch Natriumphosphat unter Erwärmen grünlichwtißes Uranylammonium phosphat
(UO,) (NH 4 )P0 4 ; oder man fällt das Uran aus schwach sauerer Lösung mit
Kaliumferrocyanid als rotbraunes, flockiges Uranylferrocyanid.