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Ammoniumcarbonatgruppe
Ca; Sr; Ba
Das Filtrat vom Ammoniumsulfid niederschlage, das durch Wasch
wasser und zugesetzte Reagenzien gewöhnlich stark verdünnt ist, wird
zur Trockne eingedampft, und der Rückstand weiter erhitzt, bis die
Ammoniumsalze größtenteils entfernt sind. Der Rest wird mit einigen
Tropfen Chlorwasserstoffsäure befeuchtet und mit Wasser gelöst; die
Lösung wird, wenn nötig filtriert, ammoniakalisch gemacht und mit
einigen Tropfen Ammoniumcarbonatlösung versetzt. Entsteht ein Nieder
schlag, so gebe man so lange Ammoniumcarbonatlösung hinzu, bis
alles Ausfällbare ausgefällt ist. Man lasse die Mischung dann
noch einige Minuten über der Flamme auf einem Drahtnetze steheD,
ohne sie jedoch zum Kochen kommen zu lassen, sauge ab und wasche
drei- bis viermal mit Wasser aus; die späteren Portionen Waschwasser
werden verworfen. Der Niederschlag kann die Carbonate von Calcium,
Strontium, Barium enthalten.
Zur Trennung klatsche man den Niederschlag in ein Schälchen
und löse ihn in einer möglichst geringen Menge Salpetersäure, zweck
mäßig unter Erwärmen, auf; oder man löse ihn mit möglichst wenig
Salpetersäure auf dem Filter. Einen Tropfen dieser Lösung versetze
man in. einem Probierglase mit etwas Natriumacetatlösung und dann
reichlich mit Calciumsulfatwasser, und lasse wenigstens zwanzig Minuten
stehen; bildet sich keine Trübung, so liegt nur Calcium vor. Entsteht aber
eine Trübung, ist also Strontium oder Barium zugegen, so dampfe man
die gesamte salpetersaure Lösung in einer Abdampfschale von 7—8 cm
Durchmesser zuerst auf freier Flamme, zuletzt im Nickelluftbade 1 )
3 ) Die Luftbäder sind runde, oben offene Gefäße mit flachem Boden von
etwa 7 j / 2 cm Höhe und 11 cm Durchmesser, am besten aus Nickelblech gestanzt,
doch genügen zur Not auch eiserne. Bei der Benutzung stehen sie auf einem
Dreifuße. Der zu erhitzende Gegenstand steht in ihnen 1 bis 2 cm über dem
Boden auf einem mit Tonröhrchen überzogenen Drahtdreiecke, dessen verkürzte
Drahtenden nach unten gebogen sind (vgl. Fig. 7 auf Seite 47).