Magnesium-Alkalimetallgruppe
51
Identitätsprüfung des Kaliums und Natriums: Zum
sicheren Nachweise von Kalium und Natrium löse man eine sehr
kleine Probe der Alkalimetallsalze in zwei Tropfen Wasser auf,
füge ein Tröpfchen Chlorwasserstoffsäure und einige Tropfen Platin -
Chlorwasserstoff lösung hinzu. Entsteht sofort ein gelber Niederschlag,
so ist Kalium sicher vorhanden. Auf jeden Fall dampfe man die
Mischung auf dem Wasserbade oder im Wasserdampf-Trockenschranke
fast, aber nicht völlig, zur Trockne und betrachte dennoch schwach
feuchten Rückstand unter dem Mikroskope. Man erkennt dann
deutlich eventuell die kurzen, derben Kristalle (Oktaeder) des Kalium-:
platinchlorids, neben etwa vorhandenen, langen, undeutlich aus
gebildeten Kristallspießen des Natriumplatinchlorids, die sich auf
Zusatz von wenig Wasser leicht wieder auf lösen. Sind farblose
Kristalle (Würfel) zu sehen, so war nicht genug Platinchlorwasser
stoffsäure zugesetzt worden; in diesem Falle löse man die farblosen
Kristalle durch Zusatz von einigen Tropfen warmen Wassers wieder
auf, füge etwas Platinchlorwasserstofflösung hinzu, dampfe noch
einmal bis fast zur Trockne ein und untersuche die Kristallmasse
wieder unter dem Mikroskope.
Spuren Natrium neben viel Kalium erkennt man am besten, wenn man
die Kristallmasse der platinchlorwasserstoffsaueren Salze mit etwa einem Kubik
zentimeter Alkohol verreibt, wobei sich Natriumplatinchlorid löst, die Lösung auf
ein anderes Uhrglas abdekantiert oder durch ein Mikrofilterchen abfiltriert, dort
nach Zugabe einiger Tropfen Wasser eindampft und den Rückstand unter dem
Mikroskope betrachtet. Da nunmehr das Kaliumplatinchlorid entfernt ist, er
kennt man etwa vorhandenes Natriumplatinchlorid deutlich.
So lange Platinchlorwasserstoff so teuer ist, daß seine Verwendung
in der chemischen Analyse ausgeschlossen erscheint, empfiehlt sich zum
Nachweise von Kalium eine starke Lösung von Natriumkobalti-
nitrit, statt deren auch eine mit Essigsäure versetzte konzentrierte
Lösung von wenig eines Kobaltsalzes mit einer reichlichen Menge
Natrium nitrit verwendet werden kann. Die Lösungen — zumal die
zweite — halten sich nicht lange. Sie liefern bei Anwesenheit von
Kalium die schwere, gelbe Fällung von Kaliumkobaltinitrit K 3 [Co(N0 2 ) 6 ].
Ein sehr empfehlenswertes Reagens auf Natrium ist das Uranyl-
acetat. Man versetze 2 bis 3 Tropfen einer gesättigten Lösung von
Uranylacetat in 10°/ o iger Essigsäure auf einem Uhrglase mit einem
Tropfen der auf Natrium zu prüfenden Lösung. Natrium ist vor
handen, wenn man nach einigen Minuten unter dem Mikroskope kleine,
derbe, stark glänzende Tetraöder, die vielfach als Dreiecke erscheinen,
sieht; daneben eventuell Wachstumsformen. Kalium gibt feine lange
Nadeln, wird so aber weniger sicher erkannt.
2. Wenn die Substanz aber Magnesium, Schwefelsäure oder glüh
beständige Säuren enthält, so müssen diese vor der Prüfung auf Alkali
metalle entfernt werden. Man versetzt den Rest der Lösung, ohne
vorher zu filtrieren, mit Bariumhydroxyd lösung, filtriert ab, wäscht