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Wertigkeitsstufe der Metalle
Nach Ermittelung der in der Substanz enthaltenen Metalle ist bei
den in mehreren Wertigkeitsstufen vorkommenden Metallen festzustellen,
in welcher Wertigkeitsstufe sie vorliegen. Dies ist bei wasserlöslichen
Substanzen leicht, schwerer bei wasserunlöslichen Substanzen. Vielfach
werden die bei den Vorprüfungen und beim Lösen gemachten Beob
achtungen mithelfen; dabei ist stets darauf zu achten, ob durch den
yDxydierenden (z. B. Salpetersäure, naszierendes Chlor) oder reduzierenden
iftiaszierenden Wasserstoff, schweflige Säurej Einfluß anderer gleichzeitig
vmrhandener oder beim Lösen entstehender Stoffe eine Änderung in der
Wertigkeitsstufe veranlaßt sein kann.
Ganz besonders ist *bei der Feststellung der Wertig-
keitss^ufe der vorhandenen Metalle eine eingehende Kennt
nis der speziellen, unorganischen Chemie nötig; diese kann
nicht durch die im folgenden gegebenen Hinweise ersetzt
werden, sondern kann durch sie nur eine Unterstützung
erfahren.
Quecksilber: Natriumhydroxydlösung fällt Mercurisalzlösungen
gelb oder rot, Mercurosalzlösungen schwarz. Aus letzteren fällt Chlor
wasserstoffsäure weißes Mercurochlorid. Nur Mercuricyanidlösung oder
komplex gebundenes Quecksilber gibt mit Natriumhydroxydlösung
keinen Niederschlag.
Kupfer: Cuprisalze sind grün oder blau gefärbt und sind meist
in Wasser löslich; Cuprosalze sind weiß oder grauweiß und sind in
Wasser unlöslich. Beim Kochen mit einem Überschüsse von Natrium
hydroxydlösung geben Cupriverbindungen schwarzes Cuprioxyd, Cupro
verbindungen gelbrotes oder rotes Cuprooxyd.
Arsen: Man säuere die wäßrige Lösung der Substanz oder bei
wasserunlöslichen Substanzen den mit Natriumhydroxydlösung her
gestellten Auszug mit Salpetersäure an und fälle mit Silbernitratlösung
die etwa vorhandenen Halogenwasserstoffsäuren aus. Man filtriere und
setze zum Filtrate unter Umschütteln tropfenweise Ammoniaklösung,
wobei eine auftretende Trübung als Indikator dient. Entsteht ein