Full text: Qualitative Analyse unorganischer Substanzen

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Wertigkeitestufe der Metalle 
gelber Niederschlag, so liegt dreiwertiges, entsteht ein roter Nieder 
schlag, so liegt fünfwertiges Arsen vor. Ein Überschuß von Ammo 
niaklösung ist sorgfältig zu vermeiden. 
Wenn dreiwertiges und fünfwertiges Arsen gleichzeitig zu gegen 
sind, ist die Silbernitratprobe nicht deutlich. Besser sind dann folgende 
Proben. Man koche etwas Substanz mit Natriumcarbonatlösung aus, 
filtriere und neutralisiere das Filtrat mit Chlorwasserstoffsäure. Zu 
der einen Hälfte der Lösung setze man einige wenige Tropfen Cupri- 
sulfatlösung und so viel Natriumhydroxydlösung, bis eine blaue Lösung 
entsteht. Bildet sich beim Kochen dieser Lösung ein rotgelber Nieder 
schlag von Cuprooxyd, so liegt dreiwertiges Arsen vor. Die zweite 
Hälfte der Lösung versetze man mit Ammoniaklösung und gebe etwas 
Ammoniumchlorid- und Magnesiumchloridlösung hinzu. Fällt nach 
einiger Zeit ein weißer Niederschlag von Ammonium magnesiumarseöat 
aus, der nach dem Filtrieren und Auswaschen auf seine Identität 
mittels Silbernitratlösung zu prüfen wäre (vgl. Seite 31), so ist fünf- 
wertiges Arsen zugegen. 
Antimon: Man koche eine Probe Substanz mit Natriumhydroxyd 
lösung 1 ) aus und filtriere. Die eine Hälfte des Filtrats säuere man^ 
mit Chlorwasserstoffsäure an, und erwärme sie nach Zusatz einiger 
Tropfen Kaliumjodidlösung schwach. Wenn sich Jod ausscheidet, so 
liegt das Antimon in der fünfwertigen Form vor. Die andere Hälfte 
der Lösung versetze man mit Silberammoniaknitratlösung, die durch 
Zusatz von Ammoniaklösung zu etwas Silbernitratlösung bis zur Wieder 
auflösung des zunächst entstandenen Mederschlages bereitet ist. Ent 
steht bei schwachem Erwärmen eine schwarzbraune, flockige Fällung 
von metallischem Silber, so ist dreiwertiges Antimon vorhanden. 
Zinn: Stannosalzlösungen werden durch Schwefelwasserstoff braun, 
Stannisalzlösungen gelb gefällt. Andere Metalle fälle man vorher mög 
lichst durch reichlichen Zusatz von Natriumhydroxydlösung aus und 
säuere das Filtrat vor dem Schwefelwasserstoff einleiten an. Stannosalz 
lösungen reduzieren chlorwasserstoffhaltige Mercurichloridlösung, wobei 
weißes Mercurochlorid oder graues Quecksilber ausfällt; Stannisalzlösungen 
geben mit Natriumsulfatlösung einen weißen Niederschlag. 
Eisen: Ferrosalzlösungen geben mit Natriumhydroxydlösung einen 
grünlich-weißen, Ferrisalzlösungen einen rotbraunen Niederschlag. An 
gesäuerte Ferrosalzlösungen geben mit Kaliumferrocyanidlösung einen 
weiß-hellbläulichen, mit Kaliumferricyanidlösung einen tief-dunkelblauen 
Niederschlag; angesäuerte Ferrisalzlösungen geben mit Kaliumferro 
cyanidlösung einen tief-dunkelblauen, mit Kaliumferricyanidlösung keinen 
Niederschlag. Die Kaliumthiocyanatreaktion auf Ferriverbindungen ist *) 
*) Oder wenn das Antimon nach der oben beschriebenen Methode nicht 
in Lösung zu bringen ist, so löse man in Chlorwasserstoffsäure und übersättige 
mit Natriumhydroxydlösung unter Erwärmung, bis sich der zuerst ausfallende 
Antimonoxydhydrat niederschlag wieder gelöst hat.
	        
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