Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

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— Das Equatoreal. — 
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den Uhrmacher Henry Hindley in London eine Equatorealplatte und ein De 
klinationshalbkreis beigefügt worden; denn wenn es auch früher (wie jetzt 
noch) viele solche Instrumente ohne Kreise gegeben haben mag, so kam ja 
schon hei demjenigen von Grünberger (173) eine kleine geteilte Equatorealplatte 
vor, und Römer hatte sogar einen eigentlichen Teilkreis und einen Deklinations 
bogen. — James Short lehrte in seiner „Description and uses of an équatorial 
telescope (Pli. Tr. 1749)“ ein tragbares, auch unter jeder Breite brauchbares 
Instrument zu erstellen und dasselbe durch Beigabe von vier geteilten Kreisen 
für Azimut, Höhe, Stundenwinkel und Deklination zu einem eigentlichen Uni 
versalinstrumente zu machen, indem, wenn die Equatorealplatte der Horizontal- 
platte parallel gestellt werde, man dadurch ein „Equal altitude Instrument, a 
Transit Instrument, a Theodolite (vgl. 319), a Quadrant, an Azimuth Instrument 
and a Level“ erhalte. Sein Versuch wurde nachher durch die G. Fr. Brander 
(vgl. Verz. 259), .loh. Heinrich Hurter (Schaffhausen 1734 — Düsseldorf 1799; 
erst Glaser, dann Emailmaler, später Besitzer einer mech.-opt. Werkstätte 
in London; vgl. Gesell, d. Verm. 144/5), etc., mit steigendem Erfolge wieder 
holt, — ja überhaupt im vorigen Jahrhundert sein Verfahren, für die parall 
aktische Aufstellung das dem Bau des Theodoliten (ja schon des Torquetums) 
zu Grunde liegende Princip zu verwenden, fast ausschliesslich benutzt, und 
höchstens für grössere Equatoreale, wo diese Aufstellung gar zu wenig Sta 
bilität verschaffte, eine etwas andere Disposition angewandt, wie dies z. B. 
(vgl. Pli. Tr. 1793) durch Ramsden geschah, als er für G. Shuckburgh ein 
Equatoreal mit 5'/ 2 -füssigem Fernrohr und zwei 4-fiissigen Vollkreisen zu 
bauen hatte. — Eine wesentliche Verbesserung erhielt die Aufstellung zu 
Anfang unsers Jahrhunderts im Münchner Institute, indem Reichenbach die 
Deklinationsaxe, welche an ihrem einen Ende den Refraktor und am andern 
den Deklinationskreis samt ergänzendem Gegengewicht trägt, in eine konische 
Büchse verlegte, die an das obere Ende der sich in zwei Ringen drehenden 
Stundenaxe angeschraubt war, — eine Anordnung, welche, unter Berück 
sichtigung einiger nachträglich durch Fraunhofer beliebten Verbesserungen, 
nach und nach allgemein eingeführt wurde und z. B. in „W. Struve, Be 
schreibung des grossen Refractors von Fraunhofer. Dorpat 1825 in fol.“ im 
Detail verfolgt werden kann. Im Principe ist dieselbe bis auf die neueste 
Zeit beibehalten worden, und die seitherigen Verdienste der Repsold, Friedrich 
Wilhelm Eichens (Berlin 1818 — Paris 1884; Mecli. Paris), etc., bestehen we 
sentlich nur darin, die Equilibrierung noch besser ausgeführt, den Uhrgang 
wirksamer reguliert und dem Beobachter die Möglichkeit gegeben zu haben, 
das Instrument zu beherrschen, ohne seinen Stand am Okulare zu verlassen. 
Eigentliche, zu absoluten Messungen bestimmte Equatoreale werden allerdings 
jetzt nur noch selten gebaut, aber um so mehr grosse Refraktoren und Helio 
meter, für deren Montierung die entsprechenden Grundsätze ebenfalls zur 
Geltung kommen. — Vgl. noch „Antoine Thury (Nyon 1822 geb. ; Prof. bot. 
Genf), Description de l’Equatorial Plantamour de l’Observatoire de Genève. 
Genève 1884 in 4.“ 
ЯНН. Die Aufstell ungsfeliler und ihr Einfluss. — Wenn 
ein Equatoreal vorläufig ajüstiert, d. h. sein Stundenkreis in den 
Equator gebracht ist, ferner die Drehaxe des Fernrohrs parallel zum 
Stundenkreise und senkrecht zur optischen Axe steht, auch die 
Indexfehler der beiden Kreise bestimmt sind“, so bleiben doch
	        
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