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— Längenbestimmung aus Mondculminationen. —
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während anderseits
T 2 - T, + AT 2 - AT, = (T 2 * + A« 2 ) - (T,* + A«,) + AT 2 — AT,
= s 2 — s, -f- A « 2 — A «| ^
Hieraus ergiebt sich aber
A« 2 - A«, = (t 2 - t.) • ^ + ‘/*i • (t 2 - t,)» • ~
oder, wenn man t 2 — t, im zweiten Gliede rechts durch den Näherungswert
(Ab, — A.«,): d“/dt ersetzt und sodann t 2 — t, ausrechnet,
, A « 2 — A «| 1 / A « 2 — A «, \ 3 d 3 «
2 ‘ d«/dt 24 - d«/dt \ ¿«/dt / dt 3 4
Nun waren aber die Ortszeiten der beiden Beobachtungen
T + t 1 + l, = T 1 + AT, T + t 2 +l 2 =T 2 +AT 2
also hat man unter Benutzung von 3 und 4
1 2 — 1, = T 2 — T, + AT 2 — AT, — (t, — t,) =
An., — A«, /du A l 1 /A« 2 —A«,\ 3 d 3 a
¿«/dt Vit / ' Sä S ‘ 24- d «/dt \ ¿«/dt / dt 3
oder, wenn man die in den neuern Ephemeriden für jeden Tag gegebene
Rektascensionsbewegung des Mondes in einer Mondstunde
d «/dt: (1 — d «/dt) = X 6
setzt, und das letzte, nur bei mehr als zwei Stunden Längendifferenz einen
bemerkbaren Betrag annehmende Glied vernachlässigt,
1 2 — 1, === (A «, — A u 2 ) : X -j— s 2 — s, 3
eine Regel, welche sich von der oben nach Pigott gegebenen und dann noch
lange festgehaltenen oder wenigstens (vgl. G. Love in Mon. Corr. 8 von 1803,
A. Mackay in „The theory and practice of finding the longitude. 3. ed. London
1810, 2 Vol. in 8.“, etc.) nicht richtig abgeänderten, sich wesentlich dadurch
unterscheidet, dass X an die Stelle von d «/dt getreten ist. — Es fallen somit
bei dieser Methode, für welche, wie schon angedeutet, Friedrich Bernhard Gott
fried Nicolai (Braunschweig 1793 — Mannheim 1846; Dir. Obs. Mannheim) durch
seine Abhandlungen „Über die Methode Längen durch Rektascensionsdifferenzen
gewählter Vergleichssterne vom Monde zu bestimmen (A. N. 1 von 1821), und:
Berechnung der Meridiandifferenz zweier Orte aus korrespondierenden Monds-
culminationen (A. N. 26 von 1823)“ eine neue Aera eröffnete, IJhrkorrektion,
Mondradius, Fehler der Mondtafeln, etc. fast ganz ausser Betracht, ja es ist
einzig und nur einfach die nach 380 leicht zu bestimmende Grösse s 2 — s, als
Korrektionsglied übrig geblieben. Immerhin darf nicht verhehlt werden, dass
die Sicherheit der Bestimmung durch den, wenn auch wohl durch Quetelet
(vgl. seinen Brief an Gautier von 1837 II 16 in Notiz 387) bedeutend über
schätzten Einfluss der Diffraktion erheblich leidet: Da nämlich durch letztere
das Bild des Mondes um so mehr ausgedehnt wird, je kleiner die Öffnung des
Fernrohrs ist, so werden die Antritte des ersten Mondrandes mit einem kleinern
Instrumente früher, diejenigen des zweiten später beobachtet werden als mit
einem grossem, und so ergab sich, vgl. „Struve, Vergleichung der mit einem
kleinen tragbaren Durchgangsinstrument von Ertel (26 mm Öffnung) und den
mit dem dreifiissigen Meridiankreise (110 mm Öffnung) beobachteten Geraden
Aufsteigungen des Mondes und der Mondsterne (A. N. 237 von 1833)“ den
beiden Beobachtern W. Feodorow und E. W. Preuss ein durchschnittlicher
Unterschied von ± 0 S ,336, — fast übereinstimmend mit den ±0 S ,316, welche