Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

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— Die Geodäsie. — 
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volle Prämie von 20000 ä zufiel. Ferner will ich erwähnen, dass die Fein- 
Uhrmacherei, welche der sich schon von 1703 hinweg ebenfalls mit Längen 
uhren beschäftigende Henry Sully (England 1679 — Paris 1728) nach Frank 
reich brachte, auch in diesem Lande alsbald grosse Fortschritte machte, zumal 
ebenfalls Pensionen und Preise für bedeutendere Leistungen in Aussicht standen. 
Es würde mich dagegen viel zu weit führen, die betreffenden Arbeiten der 
Ferd. Berthoud, Pierre Leroy (Paris 1717 — Vitry bei Paris 1785; Sohn und 
Geschäftsnachfolger von Julien: Tours 1686 — Paris 1759), etc., ihren Wett 
streit mit den englischen Uhrmachern, und die neuern Fortschritte dieser 
Branche ebenfalls eingehend zu behandeln, und ich beschränke mich darauf, 
zum Schlüsse noch anzuführen, dass es seither auch gelang, den früher aus 
schliesslich gebräuchlichen Dosen- oder Box-Chronometern ganz wirksame 
Taschen- oder Pocket-Chronometer beizufügen. — d. Als erste grössere Chrono 
meter-Expeditionen erwähne ich diejenigen, durch welche unter der Leitung 
von Schumacher 1821 Altona und Kopenhagen, unter derjenigen von Johann 
Ludwig Tiarks (Waddewarden in Ostfriesland 1789 — Jever 1837; erst Biblioth. 
Brit. Mus., dann Geodät in engl. Diensten) 1823/4 Greenwich und Altona, und 
unter derjenigen von Theodor II von Schubert (Petersburg 1789 — Stuttgart 
1865; Sohn von Th. in 12 : o und General in russ. Diensten) 1833 Kronstadt, 
Stockholm und Altona verbunden wurden, — als grösste und wichtigste dieser 
Art aber die von W. Struve geleitete und in dem Werke „Expédition chrono 
métrique entre Poulkowa, Altona et Greenwich. St-Pétersbourg 1844—46 in 4.“ 
einlässlich beschriebene Operation. 
410. Liingenbestimmung* mit Hilfe telegraphischer 
Verbindungen. — Sobald zwei Punkte telegraphisch verbunden 
und mit zweckmässig eingeschalteten Chronographen versehen sind, 
so kann man die dem Meridianunterschiede entsprechende Differenz 
der Ortszeiten finden, sobald man auf jedem der beiden Punkte ab 
wechselnd Zeichen giebt, welche auf beiden Chronographen neben 
die gleichzeitigen Uhrstände notiert werden, — oder man kann die 
Verspätung eines Sternes von dem einen Meridiane zum andern 
bestimmen, indem man den Stern an beiden Punkten successive 
beobachtet und alle Fadendurchgänge auf beiden Chronographen 
notieren lässt a . Diese neue Art der Uhrvergleichung hat sich seit 
1844, wo sie durch den Amerikaner Karl Wilkes zum ersten Male 
in Anwendung gebracht wurde, in der Praxis so ausgezeichnet be 
währt, dass sie gegenwärtig für Längenbestimmungen auf dem Lande 
fast ausschliesslich gebraucht wird h . 
Zu 410; o. Als Beispiel wähle ich die von mir 1867 VI 29 bis VIII 13 
mit Plantamour (Astron. Station auf Rigi-Kulm) und Hirsch (Sternwarte Neuen 
bürg) zu Gunsten der kurz zuvor ins Leben getretenen geodätischen Association 
(434) gleichzeitig nach beiden Methoden ausgeführte Längenvergleichung, und 
verdeutliche zunächst (unter Hinweisung auf 158) die von mir auf der als 
Vermittlungsstation gewählten Sternwarte Zürich dafür getroffene Disposition 
durch nachfolgende Figur, in welcher TB und IIB die je aus 10 Minotto- 
Elementen bestehenden Lokalbatterien für Taster und Uhr bezeichnen, —
	        
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