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— Die Theorie der Instrumente. —
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Der Bewegung m, — ni in = 54,40 der Blase entspricht somit der Stellungs-
Unterschied a, — a l0 = 538",90 und es ist daher der Wert eines Libellenteiles
augeuähert v = 9",907. Genauer kann man ihn unter Benutzung sämtlicher
Ablesungen z. B. in der Weise finden, dass man. unter x die in = 60 ent
sprechende Ablesung verstehend, die Gleichung
а = x + (m — 60) • v «*
für alle 10 Wertenpaare aufschreibt, und zur Bestimmung von x und v die
Methode der kleinsten Quadrate (52) anwendet, wodurch man
a' = 134",911 + (m — 60) • 9",9065 в
und damit die in die Tafel eingetragene Vergleichung erhält. — Versteht man
unter Да oder Am die Differenz zweier sich folgender a oder m, so erhält
man die ebenfalls eingetragenen 9 Werte von Да: Am = v, die neuerdings
zeigen, dass die untersuchte Libelle von grossem systematischen Fehlern frei,
dagegen allerdings nicht sehr empfindlich ist, da eine Pariserlinie Ausschlag
schon ganz gut für v = 1" erhältlich ist. So erhielt ich 1806 bei einer für
den Meridiankreis selbst bestimmten, ebenfalls in Pariserlinien geteilten Libelle
nach derselben Methode vorerst v = 1",348 und sodann nach Einlegen in die
Fassung v = 1",213, woraus zugleich die Regel hervorgeht, die definitive
Bestimmung erst nach diesem Einlegen vorznnehmen. — Wendet man 3 auf
die untersuchte Libelle an, d. li. setzt d — 1"' P. und v = 9",907, so folgt
r = 20820"'145' P., während sich d=l mm , v = 1" und r = 206 m ent
sprechen würden. — c. Anhangsweise mag noch erinnert werden, dass man
sich bei etwas empfindlichen Libellen namentlich auch vor einseitiger Er
wärmung hüten muss, da die Blase immer gegen das wärmere Ende hin geht.
Es scheint dieser Umstand zuerst von Anne-Jean-Pascal-Chrysostome Duc-Ia-
Chapelle (Montauban 1765 — ebenda 1814; reicher Privatastronom zu Montauban
in Tarn-et-Garonne) bemerkt und 1802 in der Conn. d. t. besprochen worden
zu sein, — jedenfalls nicht erst von Giuseppe Belli (Callasca in Piemont 1791
— Pavia 1860; Prof. phys. Mailand, Padua und Pavia) in seiner 1829 in die
Mem. Soc. Ital. eingerückten Note.
334. Die sog. Axeillibelle. — Soll die Libelle zum Ni
vellieren einer Axe dienen, so kann sie nur auf die immer etwas
ungleichen Stahlzapfen, welche die Axe umhüllen, aufgesetzt oder
an dieselben gehängt werden. Bezeichnet nun d die Länge der Axe,
Ar = r 2 — r, die erwähnte Zapfen-Ungleichheit, a den halben
Winkel der Libellen-Füsse oder Haken, a den halben Lagerwinkel,
und setzt man
1: m — d • Si « • Si 1" 1: n . = d • Si а • Si 1" 1
so ergeben sich die Gleichheiten
Лг = 7* (ji — Уз) : (m + n), х, = у,— m-Ar, x 2 = y 2 -f m-Ar 3
wo y, und y 2 die vor und nach Umlegen der Axe in ihren Lagern
aus den Libellen-Ablesungen (nach 323 : 1) ohne Rücksicht auf die
Zapfen-Ungleichheit berechneten Werte, x, und x 2 aber die ent
sprechenden wirklichen Neigungen der Axe sind".
/>H 334: a. Aus der auf nebenstehender Seite folgenden Figur ergeben
sich sofort die Beziehungen