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— Die Messung von Snellius. —
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Xu 4 I <»: a. Snellius ist entschieden der Erste, der eine eigentliche Tri
angulation ausführte; denn wenn wir auch schon ein Jahrhundert früher in
„Rainer Gemma, Libellus de locormn describendorum ratione. Antwerpise 1533
in 4. u , in „Sebastian Münster, Cosmographei. Frankfurt 1537 in 4.“, und in
dem von 1541 datierenden, durch Joachim gen. Rhäticus Unterlassenen Mss.
über Chorographie (vgl. Hiplers Reproduktion in Z. f. M. u. Ph. von 187G)
einige bezügliche Andeutungen finden, so beziehen sich diese doch noch eher auf
das sog. Polygonisieren (Messen von Richtung und Distanz) als auf das eigent
liche Triangulieren (Bestimmung aus Basis und Winkeln), und sind auch sonst
noch gar zu roh und dürftig. So z. B. giebt Münster (1. c.) folgende Regel:
Man steigt auf einen Turm oder Berg, — stellt den (von der Mitte aus nach
jeder Seite 36 Teile zeigenden, somit 27. 2 ° gebenden) Halbkreis mit Hilfe der
(damals ziemlich richtig weisenden) Boussole so auf, dass seine Mittellinie in
den Meridian fällt, — richtet nun den drehbaren Radius auf verschiedene von
da aus sichtbare Punkte, jeweilen ablesend, — verzeichnet die so erhaltenen
Azimute, und trägt schliesslich
auf jede dadurch erhaltene Rich
tung die Anzahl Meilen auf,
welche man für die Distanzen
der betreffenden Punkte durch
„fussgang oder ritt“ erhalten hat;
dann begiebt man sich auf einen
dieser neu erhaltenen Punkte, —
operiert da wieder in ähnlicher
Weise, — u. s. f. — b. Der von
Snellius bei Anwendung seiner
Methode eingeschlagene Gang
war folgender: Er legte an die
Distanz Leyden - Haag , welche
den Ausgang bilden sollte, ein
erstes Dreieck Leyden - Gouda
Haag, an dieses wieder andere
Dreiecke, u. s. f., wie dies bei
stehende Figur (wo die ganzen
Linien die notwendigen, die durch
Folgen von Strichen angedeute
ten aber die kontrolierenden Ver
bindungen darstellen) zeigt, bis
er nach Norden Alkmaar und
nach Süden Bergen-op-Zoom er
reicht hatte. — Um die Länge
der Ausgangslinie Leyden-Haag
zu bestimmen, wurde von Snellius
zuerst zwischen Leyden und dem
benachbarten Dorfe Soeterwonde
mit eisernen Mass-Stäben von
12' Länge (einer holländischen
Rute, die er in 100 Teile geteilt hatte) eine kleine Basis ab = 87 r ,05 ge
messen, und sodann diese vorerst mit der Linie Leyden-Soeterwonde, dann
mit Haag-Leyden durch das in der folgenden Figur dargestellte Hilfsnetz