Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

172 
— Die Geodäsie. — 
416 
verbunden, in welchem die Winkel mit einem zweifüssigen messingenen Qua 
dranten gemessen wurden, der mittelst Transversalen notdürftig Minuten gab. 
Wasscnnar 
Dass nun mit solchen Hilfsmitteln, trotz der von Snellius angewandten Vor 
sicht und der von ihm gemachten Kontrolmessungen, das schliesslich für 
Leyden-Haag erhaltene Rechnungsresultat von 4l03 r ,30 keine grosse Zuver 
lässigkeit besitzen konnte, liegt auf der Hand, und auch für die Winkelmessung 
im Hauptnetze blieben anfänglich dieselben Verhältnisse bestehen, so dass 
Snellius, dem aisgemach auch die Umkosten bei dem für seine starke Familie 
ohnehin kaum ausreichenden Professoren-Gehalte von bloss 400 fl. beschwerlich 
fielen, kaum den Mut besessen hätte, seine Arbeit zum Ende zu fiihreu, wenn 
sich nicht einerseits zwei seiner Schüler, die Barone Erasmus und Caspar 
Sternberg, samt ihrem Hofmeister Joh. Philemon, anerboten hätten, ihm auf 
ihre Kosten bei derselben behilflich zu sein, — und ihm anderseits in einem 
3 l / 2 -füssigen messingenen Halbkreise ein Winkelinstrument zur Verfügung ge 
stellt worden wäre, mit dem es ihm möglich wurde, seine Dreiecke wenigstens 
bis auf circa 1' zum Schlüsse zu bringen. So konnte die Feldarbeit im Sommer 
1015 erledigt und nunmehr die für Snellius, der noch keine Logarithmen be 
nutzen konnte, ebenfalls noch äusserst mühsame Berechnung des Hauptuetzes 
durchgeführt werden, bei der sich schliesslich nach nicht weniger als 32, sich 
ausser den Haupt- und Versicherungs-Dreiecken auch auf die (Fig. 1) durch 
punktierte Linien angedeuteten Hilfsdreiecke beziehenden trigonometrischen 
Operationen, die Distanzen 
Alkmaar - Leyden = 14740 r ,0 
Alkmaar-Bergen = 34710 r ,6 
ergaben. — Um sein Dreiecknetz zu orientieren, 
bestimmte Snellius in seiner Wohnung bei w, von 
wo aus er nicht nur den als Signalpunkt für Leyden 
benutzten Turm L der Kathedrale, sondern auch 
die Türme e und f der Peters- und Pankratius- 
Kirche , sowie seinen Signalpunkt in Haag sehen 
konnte, und deren Meridian er längst (wahrschein 
lich durch korrespondierende Schatten) auf das ge 
nauste bestimmt hatte, die Winkel ewL und ewf, 
— während er von c und d ans (vgl. auch Fig. 2) die 
Winkel von cd mit den Richtungen nach e, L und 
f mass. Aus diesen letztem und der Bekannten cd
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.