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— Einige andere Messungen damaliger Zeit. —
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Sodann mass er mit einer Kette die ganze Distanz von London bis York,
wobei er den Wegen folgte, aber jeweilen mit einer Boussole die Abweichung
seiner Kettenrichtung vom Meridiane bestimmte und auch die Neigungen gegen
den Horizont ermittelte. Nach entsprechender Reduktion fand er so für die
Distanz 9149 Ketten a 99' E. und somit schliesslich die Länge eines Grades
gleich 9149 x 99 : 2 7 /, 5 = 367196' E. :=; 57300*, was bis auf 267* mit dem ver
besserten Snellius’schen Grade übereinstimmt. — c. Das von Grimaldi und
Riccioli bei ihrer 1645 versuchten Gradmessung befolgte
Verfahren war zwar sehr sinnreich, aber bewährte sich
praktisch doch nicht: Sie massen nämlich (vgl. Ricciolis
neuen Almagest I 59 — 60) in zwei Punkten A und B
von bedeutender Niveaudifferenz sog. gegenseitige Zenit
distanzen a und ß, — berechneten daraus y = «-f ß— 180°,
— bestimmten durch eine Triangulation die Horizontal
distanz AD, — und fanden schliesslich die Länge eines
Grades AD :y — 64368 Schritte = 62650*, also im Ver
gleich mit Snellius und Nonvood ein viel zu grosses Resultat. — d. Anhangs
weise mag noch erwähnt werden, dass in China 1702 auf Befehl des Kaisers
Carahi und unter Leitung des Pater Antoine Thomas (Verduu 1644 — Peking
1715?; Präsident des mathem. Tribunals) bei Peking ein Grad gemessen wurde,
der aber (vgl. Mon. Corr. I, X und XII) trotz fleissiger Arbeit wegen Unsicher
beit der Längeneinheit unbrauchbar sein soll.
418. Die Messung von Picard. — Die erste Messung,
welche eine etwas zuverlässige Kenntnis von der Grösse der Erde
verschaffte, war diejenige, welche der für eine solche Arbeit ganz
vorzüglich qualifizierte Jean Picard in den Jahren 1669 — 70 unter
möglichst günstigen Verhältnissen nach der Snellius’schen Methode
in Frankreich ausführte und in seiner Schrift „Mesure de la Terre.
Paris 1671 in fol. (auch Oeuvres p. 1 — 59)“ beschrieb". Nach sorg
fältigster Durchführung der nötigen trigonometrischen und astro
nomischen Arbeiten ergab ihm deren Berechnung für die Länge
eines Meridiangrades den Wert von 57060 Toisen fo , dessen Bedeutung
er in höchst anerkennenswerter Weise durch die Bestimmung, dass
ein Sekundenpendel 36" 8 1 /q"' der benutzten Toise messe, für alle
Zeiten zu definieren suchte c .
Zu 41&: a. Die Methode von Picard war nicht nur, wie er sich selbst
ausdrückte, „semblable ä celle de Snellius“, sondern genau dieselbe; dagegen
waren die Verhältnisse, unter welchen er sie zur Anwendung brachte, viel
günstiger, da er nicht nur die Erfahrungen seines Vorgängers berücksichtigen,
sondern sich auf die Akademie stützen konnte, überdies viel bessere Instru
mente besass und, was gar nicht unbedeutend ins Gewicht fiel, bereits über
Logarithmentafeln verfügte. — b. Vor allem aus sah Picard ein, dass Snellius
seine Bestimmungen auf eine viel zu kleine Basis gestützt hatte, und wählte
darum für sein Netz südlich von Paris zwischen Villejuive und Juvisy eine
mehr als 30 mal so lange und überdies auf einer schnurgeraden, fast hori
zontalen, gepflasterten Strasse möglichst gut situierte Grundlinie, zu deren
Messung er zwei hölzerne, je aus zwei zusammengeschraubten Stäben von