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— Die Expedition nach Peru. —
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folgender Weise vor: Zunächst brachte er an der oben erhaltenen Distanz
177807',87 die vier Korrektionen — 17,78, + 25,06, —856,71 und —7,97 an,
durch welche sie auf 176950,47 oder rund auf 176950' gebracht wurde. Die erste
dieser Korrektionen ist ein Abzug von (5260,09 — 5258,95): (5260,09 + 5258,95) :=;
1 uHiooi welchen er sich auf der ganzen Länge erlaubte, um die gemessene mit
der berechneten Länge der südlichen Basis, d. h. zwei Werte auszngleichen,
welchen er glaubte gleiches Gewicht beilegen zu sollen. Die zweite hat ihren
Grund einfach darin, dass der Sector zu Cotchesqui um 25',06 nördlicher als
das dortige Signal aufgestellt war, — und die dritte entsprechend darin, dass
der Sector zu Tarqui 856',71 nördlich vom Signale zu Chinan stand. Die vierte
folgt, von der in der Regel das erste Glied genügt, und A aus
Si A = Si a : Si c 3
erhältlich ist, für deren Anwendung allerdings die aus der Messung erhaltene
muss, um sie in Graden auszudrücken. Setzt man für Tarqui c = 86° 55' und
(g zu 57041* angenommen) a = 31344 : 57041° = 0° 33', so wird nach obigen
Formeln A = 0° 33' und c — b = 0",51 x 57041 : 3600 = 8*,08, was nahe mit
jener 4. Korrektion übereinstimmt; für Cotchesqui wird dieselbe kaum merk
lich, da dieser Ort nahe am Equator und nahe am Meridiane von Quito liegt.
— Jene 176950' durch die auf 3° 7' abgerundete Polhöhendifferenz teilend,
erhielt somit La Condamine 56775' als Länge eiues Grades im Niveau von
Carabarou, und somit nach Reduktion auf den Meereshorizont 56749 oder rund
56750 1 als Hauptresultat der ganzen Messung, — während Bouguer, der (vgl.
seine Schrift „La figure de la terre. Paris 1749 in 4.“) ebenfalls alle Rech
nungen unabhängig durchführte, die Distanz 176940' und daraus ohne Ab
rundung der Polhöhendifferenz 56746 oder, nach Anbringung einer Korrektion
wegen der Ausdehnung des Etalons, 56753*, — und endlich später Delambre
(vgl. Base du système métrique III 133), indem er als geodätische Distanz den
mittlern Wert 176945' benutzte, dagegen gestützt auf Neuberechnung die
Polhöhendifferenz auf 3° 7' 3",12 erhöhte, die jetzt gewöhnlich und so auch
oben angenommenen 56734' erhielt. — h. Nachdem im grossen Ganzen die
Arbeiten in Peru, für deren Detail auch noch auf die von Juan und Ulloa mit
Benutzung der Arbeiten von Godin redigierte „Relacion historica del viage a
la America méridional. Madrid 1748, 4 Yol. in 4. (auch 1773; franz. Paris und
Amsterdam 1752 in 2 Vol.) u verwiesen werden kann, vollendet waren, er
richteten die Akademiker 1742 im Jesuitenkollegium zu Quito ein Denkmal,
auf dessen Marmortafel die Länge des Sekundenpendels mit der Inschrift
„Penduli simplicis æquinoctialis unius minuti secundi archetypus, mensuræ
naturalis exemplar, utinam et universalis“ eingegraben war, und kehrten sodann
A
Korrektion endlich beruhte auf der Überlegung, dass
die durch einen grössten Kreis dargestellte Senkrechte
von einem Punkte B auf einen Meridian AC letztem
in einem Punkte C trifft, der etwas näher am Pole A
liegt als der Punkt D, in welchem ihn der durch B ge-
B
C legte Parallel erreicht, und zwar so, dass CD = c — b
\ leicht gefunden werden kann, indem aus Tg b =
b* Tg c • Co A nach 40:22, unter Voraussetzung, dass
c — h in Sekunden ausgedrückt werden soll, die Reihe
c
Bogenlänge a durch die approximative Länge g eines Grades dividiert werden