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— Die Berechnung der Grösse und Gestalt der Erde. —
207
James 1864
Clarke 1866
Clarke 1880
a
6 378 230 m
6 378 206"’
6 378 249"’
b
6 356 562
6 356 584
6 356 515
a
‘/294,36
‘/294,98
‘/293,47
also etwas grössere Dimensionen und stärkere Abplattungen als sie Bessel
gefunden hatte, und Helmert gelangte (vgl. Bericht in 371) zu der Ansicht,
dass letzterer wirklich die beiden Halbaxen um etwa V, 0000 ihrer Länge zu
klein angenommen habe, während dagegen dessen Abplattung die richtigere
sein dürfte. — d. Anhangsweise bleibt noch zu erwähnen, dass General Th.
Schubert in seinem „Essai d’une détermination de la véritable figure de la
terre (Mém. Pét. 1860, mit Nachtrag in A. N. 1231 von 1860)“ seinen Rech
nungen ein dreiaxiges Ellipsoid zu Grunde legte und dabei fand, dass man
den Messungen auch nahe genügen könne, wenn man annehme, dass dessen
kleinste Axe von 3 261467»,9 mit der Umdrehungsaxe Zusammenfalle, während
die grösste Axe von 3 272 671*,5 in der Länge 58° 44' von Ferro liege, die
kleinere Equatoraxe 3 272 303*,2 messe, und die grösste Abplattung der Meri
diane ‘/292,109, die kleinste dagegen nur ‘/302,004 betrage. Als sodann bald
darauf Elie Ritter in seinen „Recherches sur la figure de la terre (Mém. Genève
1860—61)“ den Versuch machte, der Erde zwar die Gestalt eines Rotations
körpers zu belassen, dagegen die sich den Messungen am besten anschliessende
Form der Meridiane zu bestimmen, erhielt er für letztere die Gleichung
a 2 T b 2 ^ [15297 - 17269J a 2 • b 2
wo n = 3 272659*,120 und b = 3 261459*,206. Das Hauptinteresse dieser beiden
Untersuchungen besteht wohl in dem negativen Resultate, dass dadurch nichts
wesentlich Besseres erreicht wurde als durch das Bessel’sche Rotationsellipsoid.
— Zum Schlüsse mag endlich noch auf die Arbeiten „Edgar Rehm, Tafeln der
Krümmungshalbmesser des Bessel’schen Erdsphäroides für die Breiten von
40° 0' — 51° 30' (Mitth. des k. k. milit. geogr. Inst. III von 1883), — A. Del-
porte (Tournai 1844 — Manyanga au Congo 1891; belg. Stabsoffizier), Notice
sur les travaux nécessaires pour compléter le réseau géodésique belge. Bruxelles
1884 in 8., — Th. Wittstein, Vier Briefe aus Samoa. Hannover 1889 in 8., —
etc.“, hingewiesen werden.
439. Die frühem Rechnungen unter Voraussetzung
(1er Kugelgestalt. — Während bei der jetzigen Ausbildung der
sphärischen Trigonometrie die Lösung der meisten Aufgaben der
sog. mathematischen Geographie unter Voraussetzung der Kugel
gestalt der Erde keine erheblichen Schwierigkeiten darbietet, so
z. B. die von jeher beliebte Aufgabe, aus den Längen À, vt 2 und
den Breiten rp { rp 2 zweier Orte ihre Distanz x zu finden, durch die
einfache Formel
Co x = Si (f { ■ Si ff 2 H- Co (p { • Co (p 2 • Co (Aj —■ A 2 ) I
absolviert wird, so erforderte früher die Lösung jeder solchen Auf
gabe eine eigene Behandlung und einen gewissen Aufwand von
Scharfsinn, an dem wir uns jetzt noch erfreuen n . — Anhangsweise