429 — Die frühem Rechnungen unter Voraussetzung d. Kugelgestalt. — 209
bestimmte Distanz gleich a ist, und deren an
nähernd bekannte Höhen h und H sind, die
gegenseitigen Zenitdistanzen z' und z", so kann
man daraus ihre Höhendifferenz berechnen, da
nach 65 : 4
(h + H + 2 r): (H — h) =
= Tg (180 - % (z" + z')) : Tg Va (z" - z')
folgt, während anderseits z' + z" = 180° -\- «
und a t=i 2 r • Tg ’/a «, somit
H — h ¡=i a [1 + (h -j- H): 2 r] • Tg % (z" — z') 4
ist. Es muss hervorgehoben werden, dass diese
in den meisten Fällen hinlänglich genaue Formel
nur die von der terrestrischen Refraktion (vgl.
— z') enthält. Ferner ist beizufügen, dass die auf
dem Meere statt der Zenitdistanzeu gemessenen Höhen in der Regel Distanzen
von dem scheinbaren Meereshorizonte sind, also um die Depression d dieses
letztem, die sog. Kimmtiefe (dip of the horizon) vermindert werden müssen,
welche sich unter der Annahme, dass die Höhe h des Beobachters über dem
Meere in Metern gegeben und (219) r — 6366 ‘ 3 km sei, nach
d 2 • Si 2 1" , d 2 ■ Si 2 1'
455) nahe freie Differenz (z'
r + h
also nach
= Co d = 1
1 • 2
oder
;j/55.Sil"= H5",6- ]/h
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leicht berechnen lässt. Für die Vorschläge von F. Wollaston, die Kimmtiefe
direkt zu messen und ein von ihm unter dem Namen Dipsector dafür kon
struiertes Instrument vgl. dessen Abhandlung in Pli. Tr. 1803 und den Artikel
von Horner in Gehlers Wörterbuch (II 558—61). — c. Als Beispiel für die Be
rechnung wähle ich das Viereck: Napf-Wiesenherg-Lägern-Rigi, in welchem
nach „Johannes Eschmann (Wädeusweil 1808 — Zürich 1852; Ingenieur; vgl.
Biogr. II und Gesell, d. Verm.), Ergebnisse der trigonometrischen Vermessungen
in der Schweiz. Zürich 1840 in 4.“ die aus der Aarberger-Basis abgeleitete
Seite a = 4,6488992 m = 44555,29 m ist, und die ersten Werte der beigesetzten
9 Winkel durch unmittelbare Messung bekannt sind, während die zweiten aus
1)
a
+
f =
87°
20'
55",1
55",8
2)
e =
48
35
11,0
9,4
3)
—
X =
52
41
57,3
58,1
4)
l =
44
27
36,0
34,6
5)
Y =
44
4
46,8
45,4
6)
8 =
41
12
29,4
30,3
7)
Y
+
8 =
85
17
15,1
15,7
8)
f i =
48
11
33,5
34,2
9)
V
—
=
42
0
51,6
51,0
der nachfolgenden Rechnung hervorgehen werden. — Früher leitete man nun
einfach aus den gemessenen Winkeln durch Kombination die Dreieckswinkel
ab, bildete die Summe, und brachte an jedem Winkel V 3 des Überschusses
über 180° in Abrechnung, wobei eine allfällig notwendige ungleiche Korrektion
auch dem ungleichsten Winkel zufiel, und es ist das folgende Schema nach
dieser Regel ausgefüllt:
Wolf, Handbuch der Astronomie. II.
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