Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

446 
— Die Durchgänge der untern Planeten. 
245 
syuodischen Umlaufe ab, d. li. bei Merkur, wo dieselben 0,2408 und 0,3172 
Jahre betragen, von 
2408 
3172 
1: [1, 3, 6, 1, 
1 3 10 22 41 104 
T’ T’ 25’ 29’ öi’ 137’"' 
bei Venus dagegen, wo sie 0,6152 und 1,5987 Jahre halten, von 
6152 
15987 
1:[2, 1, 1,2,29,1,.. 
1 1 2 S 147 152 
¥’ ¥’ 5 ’ 13’ 382’ 395’"' 
ab, und es kehren daher die für Durchgänge in der Nähe desselben Knotens 
günstigen Bedingungen, da 
0,2408 X 29 = 6”,9832 und 0,3172 X 22 = 6“,9806 
54 13,0032 41 13,0052 
137 32,9896 104 32,9888 
ist, bei Merkur schon nahe in 7, genauer in 13 oder 33 Jahren zurück, — bei 
Venus dagegen, weil 
0,6152 X 13 = 7“,9976 und 1,5987 X 5 = 7 a ,9935 
382 235,0064 147 235,0089 
395 243,0040 152 243,0024 
in 8., genauer in 235 oder 243 Jahren. Jedoch hängt das wirkliche Zustande 
kommen und der nähere Verlauf solcher Durchgänge auch von verschiedenen 
andern Umständen ab, welche bei jedem der beiden Planeten etwas verschieden 
sind, und so einzeln ins Auge gefasst werden müssen, wie dies unten für 
Venus kurz geschehen soll, während für den weniger wichtigen Merkur nur 
einige historische Nachrichten folgen werden. — b. Von den Durchgängen 
Merkurs, die natürlich jeweilen nur um den 9. November oder 7. Mai statt 
haben können, wo die Erde die Länge seines auf- oder absteigenden Knotens 
erreicht, und deren Wahrnehmung erst die Erfindung des Fernrohrs ermög 
lichte, so dass man eine Stelle in „Baffaele Guaiterotti (Firenze 1543 — ebenda 
1639; Philos. und Poet), Discorso sopra l’apparizione della nuova stella. Firenze 
1605 in 4.“ wohl mit Unrecht auf eine solche beziehen wollte, wurde der erste, 
wie schon oben bemerkt, im Jahre 1631 wirklich gesehen: Kepler hatte, ge 
stützt auf seine neuen Tafeln, in seiner „Admonitio ad astronomos rerumque 
coelestium studiosos de miris rarisque A. 1631 phsenomenis, Veneris putä et Mer- 
curii in Solem incursu. Lipsise 1629 in 4.“ denselben für den 7. November avisiert, 
und dem entsprechend wurde er daun auch von Cysat in Insbruck, von Remus 
zu Ruffach im Eisass, und von Gassendi in Paris beobachtet, ja letzterer widmete 
ihm eine eigene Schrift „Mercurius in Sole visus et Venus invisa A. 1631. 
Parisiis 1632 in 4.“ Seither wurde diese Konstellation, welche sich nach den 
Rechnungen von Delambre durchschnittlich in einem Jahrhundert 13 mal wieder 
holt, sehr häufig beobachtet, so z. B. 1677 XI 7 durch Halley auf St. Helena, 
wobei ihm (vgl. 448) der fruchtbare Gedanke auftauchte, dass solche Durch 
gänge zur genauem Bestimmung der Sonnenparallaxe verwendbar sein dürften, 
wie dies schon eingangs angedeutet wurde. — c. Auch die Durchgänge der 
Venus sind entsprechend an den 6./7. Dezember oder 5./6. Juni gebunden, wo 
die Erde die Länge ihres auf- oder absteigenden Knotens erreicht; dagegen 
können sie unter besonders günstigen Umständen von freiem Auge bemerkt 
werden und es ist daher die Angabe, es sei aus Bruchstücken assyrischer 
Schreibtäfelchen darauf zu schliessen, dass man schon im 16. Jahrhundert v. Chr. 
in Babylonien einen Venusdurchgang beobachtet habe, trotz aller (vgl. 272) 
in solcher Richtung vorgekommenen Täuschungen, nicht von vorneherein zu
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.