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— Die Durchgänge der untern Planeten.
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syuodischen Umlaufe ab, d. li. bei Merkur, wo dieselben 0,2408 und 0,3172
Jahre betragen, von
2408
3172
1: [1, 3, 6, 1,
1 3 10 22 41 104
T’ T’ 25’ 29’ öi’ 137’"'
bei Venus dagegen, wo sie 0,6152 und 1,5987 Jahre halten, von
6152
15987
1:[2, 1, 1,2,29,1,..
1 1 2 S 147 152
¥’ ¥’ 5 ’ 13’ 382’ 395’"'
ab, und es kehren daher die für Durchgänge in der Nähe desselben Knotens
günstigen Bedingungen, da
0,2408 X 29 = 6”,9832 und 0,3172 X 22 = 6“,9806
54 13,0032 41 13,0052
137 32,9896 104 32,9888
ist, bei Merkur schon nahe in 7, genauer in 13 oder 33 Jahren zurück, — bei
Venus dagegen, weil
0,6152 X 13 = 7“,9976 und 1,5987 X 5 = 7 a ,9935
382 235,0064 147 235,0089
395 243,0040 152 243,0024
in 8., genauer in 235 oder 243 Jahren. Jedoch hängt das wirkliche Zustande
kommen und der nähere Verlauf solcher Durchgänge auch von verschiedenen
andern Umständen ab, welche bei jedem der beiden Planeten etwas verschieden
sind, und so einzeln ins Auge gefasst werden müssen, wie dies unten für
Venus kurz geschehen soll, während für den weniger wichtigen Merkur nur
einige historische Nachrichten folgen werden. — b. Von den Durchgängen
Merkurs, die natürlich jeweilen nur um den 9. November oder 7. Mai statt
haben können, wo die Erde die Länge seines auf- oder absteigenden Knotens
erreicht, und deren Wahrnehmung erst die Erfindung des Fernrohrs ermög
lichte, so dass man eine Stelle in „Baffaele Guaiterotti (Firenze 1543 — ebenda
1639; Philos. und Poet), Discorso sopra l’apparizione della nuova stella. Firenze
1605 in 4.“ wohl mit Unrecht auf eine solche beziehen wollte, wurde der erste,
wie schon oben bemerkt, im Jahre 1631 wirklich gesehen: Kepler hatte, ge
stützt auf seine neuen Tafeln, in seiner „Admonitio ad astronomos rerumque
coelestium studiosos de miris rarisque A. 1631 phsenomenis, Veneris putä et Mer-
curii in Solem incursu. Lipsise 1629 in 4.“ denselben für den 7. November avisiert,
und dem entsprechend wurde er daun auch von Cysat in Insbruck, von Remus
zu Ruffach im Eisass, und von Gassendi in Paris beobachtet, ja letzterer widmete
ihm eine eigene Schrift „Mercurius in Sole visus et Venus invisa A. 1631.
Parisiis 1632 in 4.“ Seither wurde diese Konstellation, welche sich nach den
Rechnungen von Delambre durchschnittlich in einem Jahrhundert 13 mal wieder
holt, sehr häufig beobachtet, so z. B. 1677 XI 7 durch Halley auf St. Helena,
wobei ihm (vgl. 448) der fruchtbare Gedanke auftauchte, dass solche Durch
gänge zur genauem Bestimmung der Sonnenparallaxe verwendbar sein dürften,
wie dies schon eingangs angedeutet wurde. — c. Auch die Durchgänge der
Venus sind entsprechend an den 6./7. Dezember oder 5./6. Juni gebunden, wo
die Erde die Länge ihres auf- oder absteigenden Knotens erreicht; dagegen
können sie unter besonders günstigen Umständen von freiem Auge bemerkt
werden und es ist daher die Angabe, es sei aus Bruchstücken assyrischer
Schreibtäfelchen darauf zu schliessen, dass man schon im 16. Jahrhundert v. Chr.
in Babylonien einen Venusdurchgang beobachtet habe, trotz aller (vgl. 272)
in solcher Richtung vorgekommenen Täuschungen, nicht von vorneherein zu