250 — Einfluss und Bestimmung von Parallaxe und Refraktion. — 447
und nach diesen z. B. für Zürich (q = 9,99921, <p‘ = 47° 11' 12", w =
0 h 24 m 51 s -f 9 m 22 8 = 8° 33' 15")
T' = l h 59 ni 37 s 2 h 20 m 20 s 7 h 46 m 7 8 8 h 7 m l s Gr.
= 2 33 50 2 54 33 8 20 20 8 41 14 Z.
wobei aber im günstigsten Falle nur die zwei ersten zu sehen gewesen wären,
da die Sonne schon lange vor dem Austritte unterging, — in Wirklichkeit
aber wegen bedecktem Himmel ebenfalls nicht beobachtet werden konnten:
Venus wurde von mir nur zwei Mal je einen Moment vor der Sonne gesehen,
— etwas vor dem vollständigen Eintritte und wieder etwas nach demselben,
doch immerhin so, dass die Vorausberechnung richtig zu sein schien.
44§. Die Methoden von Haliey und Delisle. — Bei An
lass eines 1677 von Haliey während seines zur Revision des süd
lichen Himmels bestimmten Aufenthaltes auf St. Helena beobachteten
Merkurdurchganges kam derselbe auf den Gedanken, dass man durch
Vergleichung der beobachteten Verweilung des Planeten auf der
Sonne mit der aus den Tafeln für das Erdcentrum berechneten oder
noch besser mit der an einem andern Orte ebenfalls beobachteten
Verweilung die Sonnenparallaxe berechnen könnte", — und bei
weiterer Ueberlegung zeigte sich ihm, dass bei Anwendung der
Venus und bei richtiger Auswahl der Stationen c , sogar auf diese
Weise eine sehr gute Bestimmung erhalten werden dürfte, so dass
er schon 1691 und dann namentlich 1716 den spätem Geschlechtern
dringend empfahl, die bevorstehenden Venusdurchgänge in dieser
Weise auszunutzen d . Später wurde sodann diese Methode durch
Joseph-Nicolas Delisle e noch wesentlich vervollständigt, indem der
selbe zeigte, dass auch vereinzelte Beobachtungen einer bestimmten
Phase des Durchganges brauchbar seien, sobald sie an wenigstens
zwei Orten gelingen f,
/.ii 44$: a. Die Grundidee der mutmasslich schon Kepler bei Abfassung
seiner „Admonitio“ vorschwebenden, jedenfalls spätestens durch Jam. Gregory
in seiner „Optica promota. London 1663 in 4.“ angedeuteten, aber doch erst
durch Haliey in lebensfähige Form gebrachten neuen Methode der Parallaxen
bestimmung ist folgende: Wenn einer der untern Planeten bei P zwischen
Sonne und Erde steht, so wird er sich von c
e aus in c', von a aus aber in a' auf die Sonne
= projizieren, so dass die Relationen
Y 1 x = « — 0 x: «P c': c c' x: 0 :=; P c': P c I
bestehen, — also, wenn aus der Theorie das
Verhältnis von Pc' zu cc' oder Pc bekannt ist, durch Bestimmung von x
wirklich u und 0 erhalten werden können. Dabei wird x, das offenbar dem
scheinbaren Abstande der durch P beim Vorübergange für a und c beschriebe
nen Sonnen-Sehnen entspricht, sich in der Weise finden lassen, dass man in a
die Ein- und Austrittszeit von P beobachtet, für c dagegen diese Zeiten mit
Hilfe der Tafeln berechnet, und analog wie beim Kreismikrometer (395) aus