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— Die Venusdur chgänge von 17G1 und 17G9. —
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au Iioi le 27 avril 17G0 pour servir d’explication à la Mappemonde présentée
en même tems à sa Majesté au sujet du passage de Vénus sur le Soleil, que
l’on attend le G juin 1761. Paris 1760 (8 p. in 4.) u , wo er auch die oben (448)
besprochene Möglichkeit hervorhob, korrespondierende Beobachtungen einzelner
Phasen nutzbar zu machen, wertvolle Andeutungen über die zweckmässigste
Auswahl der Stationen und das bei der Beobachtung einzuschlagende Ver
fahren gab. Ferner wird auf die betreffenden Abhandlungen der Lalande (Mém.
Paris 1757), Chabert (dito), Boscovich (Ph. Tr. 17G0), etc., verwiesen. — b. So
reiste Joseph-Guillaume Legentil (Coutances in Normandie 1725 — Paris 1792;
Akad. Paris; vgl. p. 358—72 der „Mémoires“ von J. D. Cassini) schon 1759 nach
Pondichéry ab, wo er dann aber, infolge unglücklicher politischer Verhältnisse,
nichts destoweniger erst nach dem Durchgänge von 17G1 landen konnte, und
auch denjenigen von 17G9 (wegen Wolken) vergeblich abwartete (vgl. „Voyage
dans les mers de l’Inde. Paris 1778—81, 2 Vol. in 4.“), — etwas später Pingre
nach der östlich von Madagaskar gelegenen Insel Rodriguez (Mém. Par. 17G1
und 1763), — Nlaskelyne nach St. Helena (Ph. Tr. 1761), Anders Planmann
(Hattula Socken 1724 — Pemar Prestgard 1803; Prof. phys. Abo) nach Cajane-
burg in Nordschweden (Sclnved. Abh. 1761), — Chappe d’Auteroche nach Tobolsk
(vgl. „Voyage en Sibérie. Paris 1763, 3 Vol. in 4.“), — Stephan Rumovski
(Gouv. Wladimir 1734 — Petersburg 1812; Schüler von Euler; Prof. math.
Petersburg) nach Selengisk an der Grenze der Mongolei (Nov. Comm. Petr. 11),
— etc., und da im centralen Europa ebenfalls fast überall beobachtet wurde,
so waren schliesslich, wenn auch durch Witterung und Zufälle aller Art
manche Beobachtungen vereitelt wurden, immerhin 72 Stationen vorhanden, von
welchen brauchbare Ergebnisse Vorlagen. — c. Da aus 448 : f die Proportion
dît : n = dk' : k' folgt, — ferner k' bis auf mindestens 1500 s gesteigert werden
kann, — dagegen zur Zeit von Halley alle die kleinen störenden Einflüsse un
bekannt waren, also von ihm angenommen werden durfte, dass die Unsicher
heit dk' höchstens einige Sekunden betragen könne, — so war er nämlich zu
der Hoffnung berechtigt, dass sich nach seiner Methode die Sonnenparallaxe
mindestens bis auf Vioo“ genau bestimmen lassen werde. — d. Auch mit Aus
schluss einzelner Daten, welche die Sonnenparallaxe verschwinden Hessen oder
bis auf 30" brachten, ergab die Berechnung gar nicht die gehoffte Überein
stimmung, indem z. B. Pingré (Mém. Par. 1761) n = 10'/ 2 ", Short (Ph. Tr. 1762)
n = 8'/ 2 ", Hornsby (Ph. Tr. 1763) 7i = 9 3 /4", etc., erhielt. — e. Unter den auf
diesen zweiten Durchgang vorbereitenden Publikationen hebe ich, ausser der
mehrerwähnten Abhandlung Lagranges von 1766, teils die schon 1764 von
Lalande nebst einer „Explication (26 p. in 4.)“ ausgegebene, derjenigen von
Delisle für 1761 entsprechende „Figure du passage de Vénus sur le disque du
Soleil qu’on observera le 3 juin 1769“, hervor, welche eine rasche Übersicht über
den Verlauf der Erscheinung darbietet, — teils die von Maskelyne gegebenen
„Instructions relative to the observations of the ensuing transit of Venus.
London 1768 in 8.“, in welchen unter andern der bemerkenswerte Vorschlag
gemacht wurde, ausser den Hauptphasen auch die kürzeste Distanz der Mittel
punkte und möglichst viele relative Venusörter zu bestimmen. — Von den
für die Beobachtung selbst arrangierten Expeditionen erwähne ich diejenige,
welche James Cook (Marton in Yorkshire 1728 — Owaihi 1779; britt. Marine-
Kapitän) im Begleite von Ch. Green und D. Solander nach Otaheiti machte
(Ph. Tr. 1771), — ferner diejenigen von Pingré nach St. Domingo (Mém. Par.
1770), von Chappe nach Kalifornien (vgl. die von J. D. Cassini aus dessen