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— Andere Bestimmungen und letzte Resultate.
259
rend umgekehrt jetzt 2 für n — 8",9 den Wert m = ‘/317998 ergiebt. — c. In
der neuesten Zeit, wo sowohl (264) die Aberrationskonstante k, als (466—67)
die Geschwindigkeit v des Lichtes, und (428) der Radius q des Erdequators
mit grosser Sicherheit bekannt sind, ist die Methode, die Sonnenparallaxe Q
aus diesen Grössen zu bestimmen, sehr wertvoll: Bezeichnet nämlich u die
Geschwindigkeit der Erde in ihrer Bahn, R = £-CtO den Radius der Letz
tem und T die in mittlern Zeitsekunden ausgedrückte Länge des siderischen
Jahres, so ist (264)
u 2 R 71 2 71 Q
v v-T ~ v-T-TgO
oder
TgO
2 71 Q
v • T • Tg k
3
und setzt man o = 6378,233 km , k = 20",492 , v = 300000 km und T =
365,2564 x 86400 8 , so erhält man nach 3 den schon oben mitgeteilten Wert
Q = 8",788 für die Sonnenparallaxe. — d. Immerhin behält das, einen Aus
zug aus ,,.T. B. Listing, Einige Bemerkungen die Parallaxe der Sonne betreifend
(A. N. 2232 von 1878)“ bildende, jedoch wegen dem Encke’schen Werte rück
wärts bis auf 8",50 verlängerte Täfelchen
G
Mittl. Sonnendistanz in
geogr. Meilen
Kilometern
O
00
20 855475
154 756281
60
20 612970
152 956790
70
20 376030
151 198600
80
20 144490
149 480500
90
19 918150
147 801000
9,00
19 696840
146 158700
einen gewissen Wert, da sich an dasselbe gar manche Betrachtungen anknüpfen
lassen. — Zum Schlüsse mögen zur Ergänzung der betreffenden Litteratur
noch die Schriften „J. D. Cassini, Histoire abrégée de la parallaxe du Soleil
(Anhang zu „Chappe, Voyage“), — Jak. Hilfiker, Über die Bestimmung der
Constante der Sonnenparallaxe, mit besonderer Berücksichtigung der Opposi
tionsbeobachtungen. Bern 1878 in 8., — F. Tisserand, Résumé des tentatives
faites jusqu’ici pour déterminer la parallaxe du Soleil (Annal, de l’Observ. de
Paris, Mém. 16 von 1882), — W. Harkness, The Solar Parallax and its related
Constants. Washington 1891 in 4. (Auch Washington Observ. 1885 App. III),
— etc.“ namhaft gemacht werden.
453. Die Vorgeschichte der Refraktionstheorie. — Die
Existenz der astronomischen Strahlenbrechung soll schon Archimedes
vermutet haben und ganz sicher ist, dass Kleomedes, der (135) über
haupt betreffende Einsichten besass, die Möglichkeit der sog. hori
zontalen Mondfinsternisse (463) auf dieselbe zurückführte, sowie
dass Ptolemäus, dem wir ja auch (135) die ersten Brechungsversuche
verdanken, bereits eine richtige Methode zu ihrer Bestimmung ver
öffentlichte, die jedoch mutmasslich erst durch Alhazen zur An
wendung gebracht wurde a . Nachdem sodann die Refraktion lange
wieder fast unbeachtet gehliehen war und nur Walther gegen das
Ende des 15. Jahrhunderts durch einen Versuch, die störenden