Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

452 
— Andere Bestimmungen und letzte Resultate. 
259 
rend umgekehrt jetzt 2 für n — 8",9 den Wert m = ‘/317998 ergiebt. — c. In 
der neuesten Zeit, wo sowohl (264) die Aberrationskonstante k, als (466—67) 
die Geschwindigkeit v des Lichtes, und (428) der Radius q des Erdequators 
mit grosser Sicherheit bekannt sind, ist die Methode, die Sonnenparallaxe Q 
aus diesen Grössen zu bestimmen, sehr wertvoll: Bezeichnet nämlich u die 
Geschwindigkeit der Erde in ihrer Bahn, R = £-CtO den Radius der Letz 
tem und T die in mittlern Zeitsekunden ausgedrückte Länge des siderischen 
Jahres, so ist (264) 
u 2 R 71 2 71 Q 
v v-T ~ v-T-TgO 
oder 
TgO 
2 71 Q 
v • T • Tg k 
3 
und setzt man o = 6378,233 km , k = 20",492 , v = 300000 km und T = 
365,2564 x 86400 8 , so erhält man nach 3 den schon oben mitgeteilten Wert 
Q = 8",788 für die Sonnenparallaxe. — d. Immerhin behält das, einen Aus 
zug aus ,,.T. B. Listing, Einige Bemerkungen die Parallaxe der Sonne betreifend 
(A. N. 2232 von 1878)“ bildende, jedoch wegen dem Encke’schen Werte rück 
wärts bis auf 8",50 verlängerte Täfelchen 
G 
Mittl. Sonnendistanz in 
geogr. Meilen 
Kilometern 
O 
00 
20 855475 
154 756281 
60 
20 612970 
152 956790 
70 
20 376030 
151 198600 
80 
20 144490 
149 480500 
90 
19 918150 
147 801000 
9,00 
19 696840 
146 158700 
einen gewissen Wert, da sich an dasselbe gar manche Betrachtungen anknüpfen 
lassen. — Zum Schlüsse mögen zur Ergänzung der betreffenden Litteratur 
noch die Schriften „J. D. Cassini, Histoire abrégée de la parallaxe du Soleil 
(Anhang zu „Chappe, Voyage“), — Jak. Hilfiker, Über die Bestimmung der 
Constante der Sonnenparallaxe, mit besonderer Berücksichtigung der Opposi 
tionsbeobachtungen. Bern 1878 in 8., — F. Tisserand, Résumé des tentatives 
faites jusqu’ici pour déterminer la parallaxe du Soleil (Annal, de l’Observ. de 
Paris, Mém. 16 von 1882), — W. Harkness, The Solar Parallax and its related 
Constants. Washington 1891 in 4. (Auch Washington Observ. 1885 App. III), 
— etc.“ namhaft gemacht werden. 
453. Die Vorgeschichte der Refraktionstheorie. — Die 
Existenz der astronomischen Strahlenbrechung soll schon Archimedes 
vermutet haben und ganz sicher ist, dass Kleomedes, der (135) über 
haupt betreffende Einsichten besass, die Möglichkeit der sog. hori 
zontalen Mondfinsternisse (463) auf dieselbe zurückführte, sowie 
dass Ptolemäus, dem wir ja auch (135) die ersten Brechungsversuche 
verdanken, bereits eine richtige Methode zu ihrer Bestimmung ver 
öffentlichte, die jedoch mutmasslich erst durch Alhazen zur An 
wendung gebracht wurde a . Nachdem sodann die Refraktion lange 
wieder fast unbeachtet gehliehen war und nur Walther gegen das 
Ende des 15. Jahrhunderts durch einen Versuch, die störenden
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.