Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

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— Einfluss und Bestimmung' von Parallaxe und Refraktion. — 
458 
nicht allzugrossen Zenitdistanzen so nahe miteinander überein 
stimmen c . 
Zu 4.58: a. Unsere Differentialgleichung 456 : G stimmt genau mit der 
von Lagrange, wenn auch auf etwas anderem Wege, in seiner Abhandlung 
„Sur les réfractions astronomiques (Mém. Berl. 1772)“ abgeleiteten Grand 
gleichung überein, und wenn man in derselben u = « <q k) '% also c • du = 
Ln « • « <q _k):<! • dq, setzt, so erhält man die von Euler in der Abhandlung 
„De la réfraction de la lumière en passant par l’atmosphère selon les divers 
degrés tant de la chaleur que de l’élasticité de l’air (Mém. Berl. 1754)“, unter 
der Annahme, es gehe der heim Übergange eines Lichtstrahles aus dem leeren 
Raume in Luft der Dichte c den Wert \u besitzende Brechungsexponent bei 
einer spätem Schichte der Dichte q in '/« q : c über und es sei k die Dichte der 
Luft an der Erdoberfläche, wenn auch in viel mühsamerer Weise aufgestellte 
Differentialgleichung, so dass man diese letztere in der That, als die Mutter- 
Form unserer gegenwärtigen Gleichungen zu betrachten hat. Ich glaube aber 
der nötigen Raumersparnis wegen mich für Euler auf diesen Nachweis be 
schränken zu sollen, da er in seiner zur Ermöglichung der Integration nötigen 
hypothetischen Annahme über die Beziehung zwischen q und r, und über 
haupt in der weitern Entwicklung, nicht sehr glücklich war, ja schliesslich zu 
einem weitläufigen, praktisch kaum brauchbaren und jedenfalls der Simpson- 
schen Formel lange nicht beikommenden Ausdrucke gelangte. — b. Nachdem 
Lagrange, wie bereits mitgeteilt, unsere 456:6 abgeleitet hatte, zeigte er, in 
entsprechender Weise wie es 456 : a und c geschehen ist, dass aus ihr unter 
gewissen Annahmen sowohl die Cassini’sche als die Simpson’sche Formel leicht 
erhalten werden können, und da ihm die auf letztere gegründete Bradley’sche 
Refraktionstafel für allen wirklichen Bedarf zu genügen schien, so fühlte er 
sich nicht veranlasst, seine Entwicklung weiter zu führen. — c. Eine solche 
Aveitere Entwicklung unternahm dagegen Barnaba Oriani (Garegnano bei Mai 
land 1752 — Mailand 1832; Dir. Obs. Mailand; vgl. Korresp. mit Piazzi in 
Pubbl. VI del Osserv. di Brera) in seiner Abhandlung „De refractionibus astro- 
1788)“ in folgender Weise: Ersetzt man in 456:6 die 
a, so ergiebt sich mit Hilfe des binomischen Lehrsatzes 
x 2 2 + u 2 • Si 2 z' 
nomicis (Eph. Mediol. 
1 -j- m durch (a + x) 
Si z'-du 
fl — u 2 • Siüz* 
X 1 X 2 
a 1 — u 2 • Si 2 z‘ a 2 
x 3 2 -f- 3 u 2 • Si 2 z' 
a 3 2 (1 — u 2 • Si 2 z O 3 
2(1 — u 2 Si 2 z') 2 
oder, wenn man entsprechend dem obigen und mit Benutzung der Exponential- 
reihe u = a (l)_k,:e ^i-f Ln«-(q~k):c, also cdu = Ln«-dq, ferner in 
den mit x:a behafteten Gliedern u=l setzt, sodann gliedAveise integriert 
und endlich beachtet, dass den Grenzwerten q = k und q = 0 die Grenzwerte 
u = 1 und u = «~ k:o , sowie x = 0 und x = h entsprechen, 
£ = Asi(« k,< • Si z')—z' — 
Tg z' • Ln « [“ 2 + Si 
a•c • Co 2 z 
2a -Co 2 z 
fr 11 + 
2 + 3 • Si 2 z' 
2 a 2 Co 4 z' 
III — . 
=/x,lq 
II 
n u 
-J x 2 • d q III = J*x 3 • d q 
Das erste dieser Integrale gelang es ihm nun leicht Ämter der Annahme zu 
bestimmen, dass der von der Erdoberfläche bis an die Grenze der Atmosphäre
	        
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