Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

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— Die graphische Bestimmung der Winkel. — 
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Visur einen Winkel von etwas mehr als b Umdrehungen mit der ersten bildet, 
so hat man, wenn c die Distanz der dem Radius r entsprechenden Punkte der 
ersten und letzten Yisierlinie, a aber den zu messenden Winkel bezeichnet, 
woraus sich a mit Hilfe einer Sehnentafel oder des durch Tob. Mayer ein 
geführten geradlinigen Transporteurs (vgl. Fig., in welcher zum Aufträge der 
methodus perficiendi instrumenta geometrica et novum instrumentum geo 
metricum (Comrn. Gott. II von 1752)“ zuerst ausgesprochen. 
333. Die Instrumente mit Gerad-Teilungen. — Der 
Schmiege machten nach und nach andere, etwas grössere Genauig 
keit bietende, mit Längs- oder Kreis-Teilungen versehene Vor 
richtungen zum Winkelmessen Konkurrenz, und zwar dürfte von 
denjenigen mit Gerad-Teilung die älteste das von Ptolemäus be 
schriebene und für alle Zeiten wegen dem von ihm durch Coppernicus 
(263) gemachten Gebrauch ehrwürdige Triquetrum (Regula Ptole- 
maica, parallaktischer Lineal) sein“. Dann folgte etwa das schon 
bei den Arabern auftauchende und offenbar mit ihrer Entwicklung 
der Goniometrie (62) zusammenhängende, im Abendlande durch 
Purbach beliebte und daher oft nach ihm benannte Quadratum geo 
metricum b . Endlich erscheint, spätestens von der ersten Hälfte 
des 15. Jahrhunderts hinweg, neben ihnen der allerdings erst durch 
Regiomontan und den in der Nautik davon gemachten Gebrauch zu 
grösserm Ansehen gekommene Jakobsstab (Baculus astronomicus, 
Gradstock, arbalestrille, cross-staff) c . 
Zu 333: a. Das Triquetrum bestand aus einem lotrecht und drehbar auf 
gestellten Stabe ab, um dessen obern Endpunkt a sich ein Stab ac mit 
Höhe gleiche Winkel <p entweder in einer Sehnentafel aufgeschlagen oder 
nach der Formel 
n • a = b • 360° 1- Ast (c : r) 
1 
Sehnen von 5°, 10°, etc. ein Decimeter 
-J- -j giwoo^i 11 ioi. uaa uicuci ±u -fiii- 
^ Wendung gekommene „Princip der Mul 
tiplikation“ wurde in „Tob. Mayer, Nova 
} Vermeidung konstanter Fehler offen- 
I bar um so genauer bestimmen lässt, 
_) je grösser n ist. Das hiebei in An- 
für r = St 60° angenommen wurde) bei 
Dioptern drehte, welcher in der Distanz ac = ab 
eine Schlaufe besass, durch die ein ebenfalls um b 
drehbarer und mit einer Teilung versehener Stab 
bd = ab • ] 2 ging, so dass, wenn c und d zusammen- 
a gebracht wurden, ac eine horizontale Lage erhielt. 
1 ' Beim Gebrauche wurde ac mit Hilfe der Diopter 
auf den Punkt, dessen Höhe bestimmt werden sollte, 
eingestellt, dann der Stand von c an der Scale ab 
gelesen, und schliesslich der dem Komplemente der 
a b • Co % if • Si 1" 
d ( b c ) 
1
	        
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