Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

310 
— Die Theorie der Finsternisse und Bedeckungen. — 
478 
folgt, wo wieder das obere Zeichen für den Austritt, das untere für den Ein 
tritt gilt. — Für andere Methoden zur Vorausberechnung auf die früher 
(namentlich 469) aufgeführte Litteratur verweisend, erwähne ich hier noch 
speciell die beiden Abhandlungen „Bessel, Über die Vorausberechnung der 
Sternbedeckungen (A. N. 145 von 1828 und Berl. Jahrb. 1831), — und: Encke, 
Über die Vorausberechnung der Sternbedeckungen (Berl. Jahrb. 1830—31)“, 
von welchen die letztere noch um so wichtiger ist, als das Berliner Jahrbuch 
nachher lange Jahre die darauf gestützt für Berlin vorausberechneten Stern 
bedeckungen und überdies Hilfstafeln enthielt, um die für andere Orte ein 
tretenden Modifikationen leicht zu ermitteln. 
Graphische Methoden. — Auch die graphischen 
Methoden für Vorausbestimmung der sog. Sonnenfinsternisse lassen 
sich auf die Sternbedeckungen in entsprechend vereinfachter Ge 
stalt übertragen a . 
Zu 4Î9: a. Es dürfte kaum nötig sein, dies hier eingehend nachzu 
weisen und auszuführen; dagegen erwähne ich noch zur etwelchen Vervoll 
ständigung der Speciallitteratur: „J. J. Waterston, On a graphical metliod of 
predicting occultations (Monthly Not. 1845), — F. C. Penrose, On a method 
of predicting by graphical construction occultations of stars by the moon, and 
solar éclipsés. London 1869 in fol., — A. Tissot, Sur l’emploi des méthodes 
graphiques dans la prédiction des occultations (Compt. rend. 1877), — etc.“ 
4§0. Ausnutzung der Beobachtungen. — Die Stern 
bedeckungen können natürlich in ähnlicher Weise wie die Sonnen 
finsternisse zur Längenbestimmung benutzt werden, und da sich 
zudem viel häufiger solche ereignen, so war sogar ihre Beobachtung 
in früherer Zeit eines der allerbeliebtesten Mittel zu diesem Zwecke", 
— zumal es mehrere Astronomen gab, welche es sich zu einer 
Hauptaufgabe machten, alle hei ihnen einlaufenden Beobachtungen 
sofort zur Ortsbestimmung zu verwerten b . 
Zu 4SO: a. Schon Menelaus beobachtete (vgl. Almagest Halma II 27) zu 
Bom im Jahre 845 von Nabonnassar (oder 98 n. Chr.) die Bedeckung eines 
Sternes im Skorpion durch den Mond; dagegen ist die Angabe von Peschei 
(Gesch. 44), es habe Ptolemäus diese Beobachtung zu einer geographischen 
Längenbestimmung benutzt, unrichtig, — er benutzte dieselbe gegenteils zur 
Bestimmung der Länge des bedeckten Sternes. Nach Humboldt (Examen cri 
tique, Ed. in fol. p. 475) war Amerigo Vespucci, welcher von 1499 hinweg die 
Sternbedeckungen zu geographischen Zwecken beobachtete, der Erste, welcher 
diese Methode anwandte, und dann scheint allerdings bald darauf auch Werner 
dieselbe empfohlen zu haben. Grössere Bedeutung konnte sie jedoch nur 
nach Erstellung etwas zuverlässiger Mondtafeln erhalten, und so wurde sie 
eigentlich erst vom 18. Jahrhundert hinweg weiter ausgebildet, wofür auf 
die Specialschriften „J. Cassini, Méthode de déterminer les longitudes des 
lieux de la Terre par les éclipses des étoiles fixes et des planètes par la 
Lune (Mém. Par. 1703), — L. Euler, Méthode de déterminer la longitude des 
lieux par l’observation d’occultations des étoiles fixes par la Lune (Mém. Berl.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.