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— Die Instrumente mit Kreisteilungen.
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gebracht wurde, also auch noch dieser durch Bisection absolvierbar war. Zur
Kontrolle teilte er ferner einen konzentrischen Quadranten nach voriger Weise
in seine Drittel,* und dann jeden von diesen durch Bisection in 2 5 = 32 Teile,
und erhielt so eine zweite Teilung, bei welcher jeder Teilstrich von dem
folgenden um 56' 15" abstand, und jeder vierte Teilstrich mit einem Teil
striche der Hauptteilung coincidieren musste. — Diese sich praktisch ganz gut
bewährende Methode wurde noch später von den Bird, Brander, etc. vielfach
gebraucht. — d. Roh. Hooke proponierte nämlich 1674 in seinen „Animad
versiones“, mit Hilfe einer Schraube ohne Ende in den Rand eines Quadranten
Zähne einzuschneiden, — entsprechend letztem auf dem Limbus Teilpunkte
anzubringen, — und sodann den Abstand je zweier dieser Punkte aus der
Anzahl der auf den ganzen Quadranten kommenden Schraubeugänge zu be
stimmen. Als dann 1688/9 Tompion und Sharp diesen Vorschlag bei einem
durch Flamsteed für Greenwich bestellten Mauerquadranten praktisch verwerten
wollten, bewährte er sich allerdings nicht sehr gut; aber immerhin gebrauchten
noch später Ranisden, Simms, etc. mit Nutzen ähnliche Verfahren, um provi
sorische Teilungen zu erstellen und sich so die Anwendung anderer Methoden
(vgl. 3.35) zu erleichtern.
335. Die neuern Teilnietlioden. — Nach der Mitte des
18. Jahrhunderts erwarb sich der Herzog v. Cliaulnes a das Ver
dienst, ein wesentlich neues Verfahren für die Kreisteilung vorzu
schlagen, welches man als das mikroskopische bezeichnen könnte b
und das wesentlich dazu beitrug, den monströsen Quadranten und
Sectoren der frühem Zeit durch feingeteilte Vollkreise von mässigen
Dimensionen wirksame Konkurrenz machen zu können c . Es bürgerte
sich dann auch dieses Verfahren verhältnismässig rasch ein und
bildet noch gegenwärtig, wenn auch im Laufe der Zeiten einzelne
Modifikationen beliebt und manche bei andern Verfahren bewährte
Manipulationen damit verquickt .wurden, die Hauptgrundlage der
für Erstellung und Prüfung von Originalteilungen angewandten
Methoden d .
hu 135; a. Michel-Ferdinand d’Albert d’Ailly, Duc de Chaulnes (Paris
1714 — ebenda 1769) war Pair von Frankreich, Generallieutenant und Gou
verneur der Picardie, aber auch Ehrenmitglied der Pariser Akademie. —
b. Das neue Verfahren, welches Chaulnes 1765 III 23 der Pariser Akademie
auseinander setzte und sodann teils in seinem „Memoire sur quelques moyens
de perfectionner les instrumens d’astronomie (Mém. Par. 1765)“, teils in seiner
damit grossenteils, aber doch nicht vollständig übereinstimmenden Schrift
„Nouvelle méthode pour diviser les instrumens de matliématique et d’astro
nomie. Paris 1768 in fol.“ veröffentlichte, bestand wesentlich in folgendem: An
dem wallartigen Rande der zu teilenden Scheibe wurden nahe diametral zwei
mit Strichen versehene Metallstückchen a und b aufgeschraubt, und über die
selben zwei mit Fadenkreuz versehene Mikroskope A und B gestellt. Dann
wurde die Scheibe gedreht, bis b unter A zu stehen kam und nun nachgesehen,
ob auch a unter B eingetroffen sei. War letzteres nicht der Fall, so wurden
b und B etwas verschoben, die Probe wiederholt, etc., bis alles genau klappte.
Hierauf wurde B durch einen Reisser ersetzt, mit welchem nun somit Striche