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— Das Teilnngsmaterial.
von 1804, p. 370) anfing, in den Rand seiner Kreise Silberstreifen einznlegen
und auf diese zu teilen, — ein Verfahren, das übrigens auch Fortin nahe
gleichzeitig angewandt haben soll. — d. Anhangsweise mag noch angeführt
werden, dass Brander einzelne Instrumente aus einem dem Solenhofen’schen
ähnlichen feinkörnigen Steine ausführte und auf diesem auch sehr schön zu
teilen wusste (vgl. Verz. 259). — Ferner ist hervorzuheben, dass, während die
englischen Künstler ihre Kreise aus einzelnen Stücken zusammensetzten und
mit hohlen Speichen versahen, Reichenbach die Übung einführte, Kreis samt
Speichen massiv in Einem Stücke zu giessen, um so eine homogene Masse zu
erhalten, bei welcher die Verziehung durch Temperatureinflüsse auf ein Mini
mum reduziert war.
33 8. Die filtern Ablesemittel. — Genauere Teilungen auf
besserem Material tragen nur dann reife Früchte, wenn die nötigen
Hilfsmittel vorhanden sind, um die Stellung des Index an denselben
mit entsprechender Sicherheit abzulesen. Diese Hilfsmittel wurden
in älterer Zeit dadurch zu erhalten gesucht, dass man dem Teil
kreise eine Anzahl konzentrischer Hilfskreise beigab und diese ent
weder in etwas abgeänderter Weise ebenfalls abteilte, um die An
zahl der Teilstriche ohne Überladung der Hauptteilung wesentlich
vergrössern zu können — oder wohl auch benutzte, um das schon
längst bei geradlinigen Teilungen, namentlich bei den sog. ver
jüngten oder Transversal-Masstäben, mit gutem Erfolge angewandte
Princip auch auf Kreise überzutragen b .
Zu 33$: a. Nachdem man zu der Einsicht gekommen war, dass sich die
Genauigkeit der direkten Ablesung weder durch Vergrösserung des Radius
noch durch Vermehrung der Teil
striche hinlänglich steigern lasse,
wandte man zunächst und in der
That nicht ohne einen gewissen
Erfolg das Verfahren an, einem
in Grade geteilten Kreise noch
zwei Hilfskreise beizugeben, von
welchen der äussere ebenfalls auf 1°, der innere auf >/ 2 ° geteilt war, — dabei
diese neuen Teilstriche so versetzend, dass die erstem den Mitten, die zweiten
den ersten und letzten Vierteln der Grade des Hauptkreises entsprachen, also
die Ablesung auf 15' ermöglicht wurde. Schon diesem Verfahren lag implicite
der fruchtbare Gedanke zu Grunde, man könne weitergehender Teilung ver
schiedene Teilung desselben Bogens substituieren und so direkt nicht mehr
darstellbare Grössen als Differenzen sichtbar machen,
und noch mehr war dies bei dem von Nonius in seiner
Schrift „De crepusculis. Olyssipone 1542 in 4.“ ge
machten Vorschläge der Fall, einem in 90 Grade ge
teilten Quadranten noch 44 konzentrische Hilfsquadran
ten beizugeben und diese der Reihe nach in 89, 88,
87, ... 46 Teile zn zerlegen. Wenn nun eine gewisse
Richtung des beweglichen Radius mit keinem Striche
der Hauptteilung zusammentreffe, so werde sie doch
Wolf, Handbuch der Astronomie. II. JJ