Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

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Die Theorie der Instrumente. — 
342 
und sodann nach 1 
D' = — 6",1 — 10",02 • Si A, -f 8",22 • Co A, ä 
— b. Berechnet man nach 5 rückwärts die sämtlichen zwölf D*, so erhält man 
D'=3",6 -2,9 -10,3 -IG,5 -20,0 -19,7 -15,8 -9,3 -1,9 4,3 7,8 7",5 
so dass wirklich im grossen Ganzen die D durch die erhaltene Excentricität 
gefordert werden, aber doch immer noch für D — D' die beträchtlichen Werte 
3",1 — 2,6 —4,3 0,7 6,0 2,2 — 3,7 0,8 2,5 1,6 —3,6 — 3",0 
übrig bleiben, welche eine Kritik des Instrumentes ergeben, indem sie wohl 
(vgl. 344—45) zunächst als Teilungsfehler aufzufassen sind. — c. Besitzt ein 
Kreis nur Eine Ablesungsstelle, was zwar bei Vollkreisen kaum mehr, da 
gegen bei allen Sectoren (346) und dann namentlich beim Spiegelsextanten (352) 
vorkömmt, so kann die Excentricität natürlich nicht auf die in a erläuterte 
Weise bestimmt werden; da aber nach 341 : 2, 1 
B 2 — A 2 = B,—A,-j-ax'— by' wo a = SiB, — Si A, b = Co B, — Co A, 6 
aus den Ablesungen bestimmbare Zahlen sind, so hat man in diesem Falle nur 
zwei anderweitig gut bestimmte Winkel (B 2 — A 2 ) mit ihren an dem zu unter 
suchenden Instrumente erhaltenen scheinbaren Massen (B, — A,) zu vergleichen, 
um nach 6 zwei zur Bestimmung von x' und y‘ dienliche Gleichungen auf 
schreiben zu können. 
343. Der Einfluss (1er Axengestalt. — Besitzen die 
Zapfen, auf welchen die Axe eines Vertikalkreises in den Lagern 
ruht, auch nur eine ganz geringe, am Niveau kaum erkenn 
bare Ellipticität, so werden dadurch die Ablesungen merklich be 
einflusst, indem während einer Umdrehung des Kreises der Mittel 
punkt desselben zweimal eine kleine, von der Excentricität und 
dem Lagerwinkel abhängige Ellipse durchläuft, deren grosse Axe 
in die Bisectrix des letztem fällt, wodurch natürlich auch die Lage 
des Kreises gegenüber dem feststehenden Index systematisch etwas 
modifiziert wird“. 
Zu 343: a. Schon 1814 hob Bessel in einem Briefe an Olbers diesen 
Umstand beiläufig hervor und gab für den speciellen Fall eines Lagerwinkels 
von 90°, obschon er sich über die Natur der Bewegung des Kreismittelpunktes 
nicht gauz klar wurde, den hier in Betracht kommenden Effekt ganz richtig 
an. Durch seine Notiz angeregt, habe ich mich sodann wiederholt mit dieser 
Frage beschäftigt und dieselbe noch neuerlich (Mitth. 72 von 1888) dem oben 
mitgeteilten entsprechend in allgemeinerer Weise beantwortet. — Geht man, 
um den Einfluss der Axengestalt zu übersehen, von derjenigen Lage des 
Kreises aus, bei welchem die nach einem gewissen Teilstriche B gerichtete 
grosse Axe 2 a des Zapfens den Lagerwinkel 2« halbiert oder vertikal 
steht, so wird ein um y von der Horizontalen abweichender Index auf 
A = B — (90° — y) weisen. Dreht man sodann den Kreis um q>, so sollte 
man, wenn die Teilung im Sinne des Pfeiles beziffert ist, die Ablesung 
A a = A + <p erhalten, wird aber, da infolge der Ellipticität der Mittelpunkt 
des Kreises in den Punkt (u, t) gehoben wird und somit ein tieferer Punkt 
an den Index zu stehen kömmt, nur A, = A 2 — A A ablesen, wo (s. Fig. auf 
folgender Seite)
	        
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