Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

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— Die ältern Spiegelinstrumente. — 
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durch eine kleine Sammellinse der Brennweite ab ersetzt wurde. Beim Ge 
brauche hält der Beobachter das Instrumentchen bei d mit der linken, bei e 
mit der rechten Hand, und stellt sich so, dass er die Sonne im Bücken hat; 
dann dreht er den Quadranten, bis die zum voraus auf einen ganzen Grad « 
eingestellte a ein Sonnenbildchen auf b wirft, und verstellt endlich c nach ß, 
bis er durch c die Spalte b nach dem Meereshorizonte gerichtet sieht: Die 
Summe « + ß kömmt dann etwa bis auf 5' genau mit der Sonnenhöhe überein. 
— b. Abgesehen davon, dass schon Robert Dudley (Sheen in Surrey 1573 — 
Florenz 1639 ; später Herzog von Northumberland) in seiner Schrift „Del arcano 
del mare. Firenze 1630, 2 Vol. in fol.“ Messwerkzeuge mit Spiegeln abgebildet 
haben soll, ist bemerkenswert, dass Rob. Hooke um 1664 den Vorschlag machte, 
mit Hilfe eines Spiegels ein Instrument zu konstruieren, welches den Davis- 
Quadrant mit Vorteil ersetzen dürfte. Nach „Lalande, Abrégé de navigation. 
Paris 1793 in 4.“ stimmte dasselbe wesentlich mit einem 1732 durch Jean-Paul 
Grandjean de Fouchy (Paris 1707 — ebenda 1788; Sekr. Akad. Paris) der 
Pariser Akademie vorgelegten und in der Note „Nouvel instrument pour 
observer les hauteurs en mer (Gallon, Machines approuvées par l’Ac. d. Sc. 
VI 79)“ beschriebenen Instrumente überein, das 
folgende Einrichtung besass: Ein zweifüssiger 
Oktant, der durch Transversalen 2' gab, trug 
auf der Alidade ein Fernrohr und über dem 
Centrum einen zur Null-Linie senkrechten festen 
Spiegel, der so niedrig war, dass mit dem Fern 
rohr über ihn weggesehen werden konnte. Wurde 
nun letzteres bei annähernd vertikalem Stande 
der Oktantenfläche so gestellt, dass direkt der 
Meereshorizont und durch Reflexion die Sonne 
gesehen wurde, so entsprach offenbar die Ab 
lesung der halben Höhe der Sonne. — Die Ideen von Hooke und Fouchy Avaren 
offenbar nicht übel ; aber da das Instrument des erstem vielleicht nicht einmal 
wirklich ausgeführt wurde und dasjenige des zweiten erst zu einer Zeit auf 
tauchte, avo bereits, wie*Avir sofort (352) zeigen werden, etwas noch Besseres 
erfunden war, so fielen jene ersten Spiegelinstrumente, ohne jemals eine 
grössere Bedeutung erlangt zu haben, sofort der Geschichte anheim. Ähnlich 
erging es noch später einem, dem kurz zuvor durch Höschel für die Geometer 
verfertigten „katoptrischen Zirkel (vgl. Verz. 175)“ verwandten Instrumente, 
auf Avelches sich der 1783 durch Lexell erstattete „Rapport au sujet d’un 
nouvel instrument du Capitaine Burdett, nommé Compas optique (Act. Petr. 
1787)“ bezog; dasselbe war schon bei seinem Entstehen von dem Spiegel 
sextanten überflügelt, so dass der Berichterstatter auszusprechen hatte: „II a 
les défauts de ce sextant, sans en posséder tous les avantages“. — Inwiefern 
der Höhenmesser, Avelchen Gerbert in seiner etAva 981—83 geschriebenen Geo 
metrie als „Horoscopium“ ohne eingehende Beschreibung erwähnt, von Einzelnen 
mit Recht den katoptrischen Instrumenten zugezählt Avird, kann ich nicht ent 
scheiden, — und ebenso verhält es sich mit dem in „Jacques Besson (Grenoble 
1510? — Orléans 1580?; Prof. math. Orléans), Êe mésolabe. Paris 1567 in 4.“ 
beschriebenen Instrumente, da mir diese Schrift nicht vorliegt, und das 
von andern auszugsAveise Gegebene über die Natur desselben nur höchst un 
genügenden Aufschluss giebt,
	        
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