Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

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— Die Theorie der Instrumente. — 
35*4. Spiegelsextant und Spiegelkreis. — Neben dem 
Bordakreise und Universalinstrumente ist der, wie ersterer zum 
Messen scheinbarer Distanzen und wie beide zum Messen von Ilöhen- 
winkeln dienende, aber kein Stativ erfordernde, also auch zur See 
verwendbare, von Newton ausgedachte und durch Hadley in brauch 
bare Form gebrachte Spiegelsextant das wichtigste Winkelinstrument, 
und es soll daher im folgenden (353—54) ebenfalls das notwendigste 
aus seiner Theorie mitgeteilt werden a . Ferner ist zu erwähnen, 
dass, wie die Sectoren durch Vollkreise, so auch die Spiegel 
sextanten durch Spiegelkreise zu ersetzen versucht wurden, dass 
jedoch der Erfolg nicht ein ebenso durchschlagender war h . 
Zu 352: a. Ein ebener Spiegel I reflektiert den von einem Objekte A 
auffallenden Lichtstrahl AC so nach CD, dass « = « ist; damit dagegen der 
von einem andern Objekte B auffallende 
Strahl B C ebenfalls nach C D zurückgeworfen 
werde, ist I so zu drehen, dass nunmehr die 
Bisectrix des Winkels BCD = 2ß normal 
^ dazu wird. Bezeichnet nun aber x die für 
ACB = y nötige Drehung, so ist offenbar 
2u-\-2ß-\-y —180° = 2 (a-f-/?-f~ x ) oder y = 2x 
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Stellt man daher einen zweiten Spiegel II 
so auf, dass er zur Anfangslage von I pa 
rallel ist, und ein Fernrohr so, dass dessen 
optische Axe mit der Reflexionsrichtung D F 
von CD zusammenfällt, so wird man (voraus 
gesetzt, die Distanz von A sei im Verhält 
nisse zu C D sehr gross) im Fernrohr einer 
seits A neben II vorbei in einer zu C A parallelen Richtung sehen, und ander 
seits I nur so zu drehen brauchen, dass man B durch doppelte Reflexion in 
derselben Richtung sieht, um die ‘/ 2 y gleiche Drehung x bewerkstelligt zu 
haben. Giebt man somit noch ein Mittel bei, um x messen zu können, indem 
man I über dem Centrum eines geteilten Kreises auf einem drehbaren Radius 
befestigt, so kann man, wenn man ACE dem Nullpunkt der Teilung ent 
sprechen lässt und den Teilstrichen ihren Doppelwert beischreibt, den Winkel y 
direkt ablesen. — Dieser Gedankengang veranlasste Newton, eine Skizze für 
ein Instrument zu entwerfen, welche er sodann 1699 VIII 16 nebst einem 
kurzen erläuternden Texte der Roy. Society vorlegte; da er aber glaubte, die 
Forderung stellen zu sollen, dass eine Messingtafel (plate of brass) die Grund 
lage des Ganzen bilde und dass der vorgesehene Oktant 3 bis 4' Radius haben 
müsse, um ihn direkt in halbe Minuten und durch Transversalen (a diagonal 
scale) in y, 2 Minuten teilen, somit y auf 10" genau ablesen zu können, so 
erschien sein Instrument zi% schwerfällig, um praktisch brauchbar zu werden, 
und es ist wahrscheinlich diesem Umstande zuzuschreiben, dass Halley die ihm 
zur Prüfung übergebenen Papiere liegen liess, so dass sie erst 1742 X 28 der 
Roy. Society nochmals vorgelegt und nun unter dem Titel „A true copy of a 
paper found in the liandwriting of Sir Isaac Newton among the papers of the 
late Dr. Halley, containing a Description of an instrument for observing the 
11 
1' 
F 
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