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— Spiegelsextant und Spiegelkreis.
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3Ioon’s distance from the fixt stars at sea (Pli. Tr. 1742)“ veröffentlicht wurden.
— Inzwischen legte John Hadley (Bushey in Hertfordsliire 1682 — London
1744; wohlhabender Grundbesitzer, der sich aus Liebhaberei mit Mechanik und
Physik befasste, aber nicht „Instrument-Maker“ war) 1731 V 13 der Roy. So
ciety unter dem Titel „The description of a new instrument for taking angles
(Ph. Tr. 1731)“ eine Note vor, in welcher zwei Formen eines ähnlichen Instru
mentes abgebildet und beschrieben waren, — die eine nach ihrer ganzen An
lage so nahe der Newton’schen Zeichnung entsprechend, dass man sich der
Annahme kaum erwehren kann, es habe Hadley dieselbe bei Halley gesehen,
— die andere wesentlich mit
dem beistehenden Schema über
einstimmend , welches einen
der historischen Sammlung der
Zürcher Sternwarte (Verz. 299)
zugehörenden hölzernen Ok
tanten von circa 40 om Radius
darstellt, der zwar leider weder
Name noch Jahrzahl zeigt, aber
unzweifelhaft aus der Mitte des
vorigen Jahrhunderts stammt.
Auf diesem Oktanten, welchen
ich, da die durch ihn reprä
sentierte Form später ausschliesslich ausgeführt wurde, der weitern Be
schreibung zu Grunde lege, ist auf einer Elfenbein-Einlage der Bogen von
45° in 90 Halbgrade, und jeder von diesen nochmals in drei Teile geteilt,
wobei jedem Teilstriche (wie bei Newton) sein Doppelwert beigeschrieben ist,
so dass man angeblich den Stand der Alidade direkt auf Drittelsgrade und
mittelst Vernier auf einzelne Minuten ablesen kann. Auf der Alidade ist über
dem Drehpunkte C ein Spiegel I angebracht, während der Limbus zwei feste,
in der obern Hälfte (wie schon bei Hadley) unbelegte Spiegel trägt, von wel
chen II parallel zur Null-Linie, III dagegen senkrecht zu ihr ist. Bei A und
B endlich befinden sich Okulardiopter, deren ersteres in Iladleys Zeichnung durch
ein iu der Richtung A II liegendes Fernröhrchen ersetzt ist. Da nun (s. Fig.)
x = 2/3 —2 y y=(180° — 2$ + (180° — 2<J) « + 90 — ß = 90 — y y + J = 90°
somit x = 2« y = 180 — 2«
ist, so ergiebt sich teils die Notwendigkeit der erwähnten Verdopplung, teils
die Möglichkeit, einen Winkel (von A oder B aus, je nachdem er kleiner oder
grösser als 90° ist) zu messen, indem man vorerst die Fläche des Oktanten
annähernd in die Winkelebene bringt, — dann das Eine Objekt (von A aus
das links bei E, von B aus das rechts bei F liegende) direkt durch das sog.
Fensterchen anvisiert, — und endlich die Alidade dreht, bis das mittelst
doppelter Reflexion erhaltene Spiegelbild des Andern (D) mit ihm coincidiert.
Dabei waren die Spiegel schon von Hadley mit den für ihre Richtigstellung
(353) nötigen Korrektionsmitteln versehen worden, — sein Fernrohr besass ein
aus drei Haaren (2 parallel und 1 dazu senkrecht) bestehendes Netz, — auch
waren bereits farbige Gläser zum Schutze des Auges bei Sonnenbeobachtungen
beigegeben. — Aus einer zweiten Mitteilung von Hadley, „An account of ob-
servations made on board the Chatham-Yacht 1732 VIII 30 bis IX 1 for the
trial of an instrument for taking angles (Ph. Tr. 1732)“, ersieht man, dass
er 1731 der Roy. Society ein von seinem Bruder George (1685—1768; Advokat)