Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

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— Spiegelsextant und Spiegelkreis. — 
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Prisma B ersetzt, dessen Reflexionsebene der Null-Linie FG parallel sein soll. 
Da nun für diese Kombination offenbar 
so tritt der Spiegelkreis wirklich für den Sextanten ein und besitzt auch eine 
wesentlich gleiche Theorie. — Noch ist beizufügen, dass wohl Amici der erste 
war, welcher die Spiegel durch Prismen zu ersetzen vorschlug; er beschrieb 
sein etwa von 1820 datierendes „Nouvel instrument de réflexion“ in einem 
1822 VII 3 aus Modena an Zach geschriebenen Briefe (vgl. Corr. astr. VI 554); 
und Horner, der bald darauf Zach in Genua besuchte, sagte 1834 II IG in 
einem Briefe an Gautier, dass er damals mit einem solchen „Sextant à prismes“ 
mehrere Polhöhen gemessen habe, und dass Amici nur durch die Schwierigkeit, 
reine Prismen zu erhalten, abgehalten worden sei, diese Sache weiter zu ver 
folgen, wie es nun Steinheil, ohne denselben zu nennen, in seiner Note „Neuer 
Reflexionskreis mit Prismen statt Glasspiegel (A. N. 243 von 1833)“ getlian habe. 
353. Die Messung scheinbarer Distanzen. — Messungen 
mit einem Spiegelsextanten geben natürlich nur dann richtige Re 
sultate, wenn bei ihm die Spiegel und das Fernrohr diejenige Lage 
haben, welche bei Entwicklung des Principes vorausgesetzt wurde, 
d. h. wenn die optische Axe des Fernrohrs dem Limbus parallel 
ist, die beiden Spiegel senkrecht zu demselben stehen und der 
parallele Stand dieser letztem dem Nullpunkte der Teilung ent 
spricht. Es muss also jeder Sextant vor Beginn einer Beobachtungs 
serie nach diesen verschiedenen Richtungen geprüft und bestmöglich 
korrigiert, sowie nachträglich jedes Messungsergebnis für die übrig 
gebliebenen kleinen Instrumentalfehler verbessert werden a . 
r Lu 353: a. Um zu untersuchen, ob der Nullpunkt der Teilung wirklich 
dem parallelen Stande der Spiegel A und B entspreche, oder aber diesem 
Stande eine andere Ablesung, der offenbar von 
und, da jedem Teilstriche das Doppelte seines Wertes beigeschrieben ist, 
Aus 2 geht hervor, dass für ferne Gegenstände, wie z. B. für die Sonne, 
cp verschwindet, und in solchem Falle giebt somit c‘ unmittelbar die Kolli 
mation c; jedoch ist es bei Anwendung der Sonne besser, nicht die Deckung 
der Sonne mit ihrem Spiegelbilde zu beobachten, sondern letzteres successive 
cp = 180° — 2 ß — 2 y = 2 (90° — ß — y) = 2« 
F 
v gelung gesehen wird; die dieser Stellung zu 
kommende Ablesung sei c', während cp den Winkel 
der von M ausgehenden Strahlen, xp aber den 
jenigen der beiden Spiegel bezeichne. Man hat 
alsdann 
jedem gemessenen Winkel in Abzug zu bringende 
sog. Kollimationsfehler c, zukomme, wollen wir 
uns B so gedreht denken, dass derselbe Gegen 
stand M sowohl direkt als durch doppelte Spie- 
/ 
<p = 2 y — 2d = 2 [90 -j- y — (90-j-d)] = 2i/f 
1 
3 
Vü (c — c 1 ) = rp = % <p oder c = c' + cp 
3
	        
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