356
— Bestimmung aus zwei und mehreren Höhen. —
63
Einführung des Ganges der Uhr, einen Mittelwert ableiten w , —
oder aber unter geeigneter Anordnung der Beobachtungen die ihnen
entsprechenden Beziehungen so kombinieren, dass gewisse andere
Vorteile erreicht, namentlich störende Einflüsse vorhandener Un
sicherheiten in den gemessenen oder vorausgesetzten Grössen mög
lichst beseitigt werden h .
Ln 356: a. Bezeichnen u,, u 2 , ... u n die Uhrzeiten der Beobachtungen,
At,, At 2 , ... At n die aus ihnen erhaltenen Uhrkorrektionen, und ist u
das Mittel der Uhrzeiten, At die letzterm entsprechende Uhrkorrektion,
sowie g der Gang der Uhr in der für die u benutzten Zeiteinheit, so hat
man offenbar
At = At, + g (u — u,) = At* + g(u — u t ) = = At a + g(u — u„)
und hieraus erhält man für At die Normalgleichung
n • At = ¿'At -f g (n • u — 2Jn) oder At = i /„-2’At 1
so dass dem Mittel der Uhrzeiten das Mittel der Uhrkorrektionen entspricht
und der Gang der Uhr ausser Betracht fällt. Dagegen kömmt dem Mittel der
IJhrzeiten keineswegs notwendig das Mittel der einzelnen Zenitdistanzen z,,
z 2 , ... z„ zu. Bezeichnet man nämlich die einer Veränderung As des Stunden
winkels s zukommende Veränderung der Zenitdistanz z mit Az, so hat man
nach dem Taylor’schen Lehrsätze
Az • Sil" =
d z
d s
■ As • Si 1"
d 2 z As 2 ■ Si 2 1"
d s 2 2
oder, da für kleine Werte von As offenbar Si 2 '/ 2 As!=
und mit dem zweiten Gliede abgebrochen werden kann,
Az =
d z
d s
• As +
d 2 z
Ts 2
2 Si 2 y* As
Sil"
wo nach 177 : G, 1
y 4 As 2 • Si 2 1"
gesetzt
2
dz _ Si s • Si p • Co q>
d s Si z
folglich
d z
d s
•Cts —
3
Man hat somit, in 2 successive As durch 15 (u — u,) = Au,, 15 (u — u 2 ) = Au 2l
etc., ersetzend,
z = z,
dz . d 2 z
— -.-•Au,— , ,
ds ds 2
2 Si 2 y t Au,
Sil"
An d 2 ^ ", 2 Si 2 '/ 2 Au 2
ds 2 ds 2 Sil"
etc.
woraus für z, da 2'Au = 0 ist, die Normalgleichung
* » y 2 Si, t/ » Au
/n ^ ds 2 n ^ Sil"
4
folgt. Man kann daher allerdings, statt aus jeder einzelnen Zenitdistanz die
Uhrkorrektion und dann das Mittel zu berechnen, zuerst für das Mittel der
TJhrzeiten nach 3 und 4 die diesem zukommende Zenitdistanz ermitteln, in
welchem Falle dann nur Eine Rechnung nötig wird; aber einerseits ist die
Ersparnis, auch wenn man für die Faktoren von d 2 z:ds 2 die in „Theodor
Albrecht (Dresden 1843 geh.; Sektionschef im k. preuss. geod. Inst, in Berlin),
Formeln und Hülfstafeln. Leipzig 1874 in 8. (2. A. 1879)“ gegebene Tafel
benutzt, ziemlich unbedeutend, und sodann biisst man die wertvolle Kontrole
ein, welche auf erstem Wege die Vergleichung der verschiedenen Einzelwerte
darbietet. — b. Anstatt aus jeder gemessenen Zenitdistanz unmittelbar den