Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

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— £>ie absoluten Messungen. — 
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unter Notierung der Zeit auch wiederholt vor und nach der Cul- 
raination vornehmen und dann die erhaltenen Zenitdistanzen nach 
Massgabe des betreffenden Stundenwinkels auf den Meridian redu 
zieren ", wobei verschiedene Manipulationen und Hilfsmittel zur An 
wendung kommen können h , besonders wenn man sieb auf den 
Polarstern beschränkt r , oder noch besser Beobachtungen von Polar 
sternen mit solchen von nahe in gleicher Höhe südlich culminierenden 
Sternen verbindet d . 
Zu 36?: a. Aus dem Dreiecke Pol-Zenit-Stern folgt 
Co z = Si <p ■ Si d + Co (f ■ Co d • Co s = Co (<p — d) — 2 • Co ip • Co d • Si 2 l / t s I 
und somit nach 42 : 5 
</, d + z — , • b- Si" '/.¡s -f- ■ b 2 - Si' */ a s -Ct(y d)-. v wo b 
I I g ll(i /4 $H" VT 
Co (¡p • Co d 9 
Si (cp d) 
d. h. eine Reihe, welche für Beobachtungen in der Nähe des Meridianes ziem 
lich rasch konvergiert, und nach welcher man die Polhöhe, indem man mit 
einem supponierten Werte für <p die Hilfsgrösse b berechnet, leicht finden 
kann, — zumal wenn man eine Tafel besitzt, welche für das Argument s die 
Logarithmen von 2 SC */ 2 s : Si 1" und 2 ■ Si 4 '/ 2 s : Si 1" giebt, wie eine solche 
in „H. C. Schumacher, Sammlung von Hiilfstafeln. Neue A. durch G. H. L. 
Warnstorff. Altona 1845 in 8. (p. 53—70), und in: C. W. Peters, Astronomische 
Tafeln und Formeln. Hamburg 1871 in 8. (p. 72—88)“ enthalten ist. Zeigt sich 
bei der Rechnung, dass der supponierte Wert von cp ziemlich irrig war, so 
wird es allerdings notwendig werden, dieselbe noch einmal mit dem gefundenen 
bessern Werte zu revidieren. — b. Misst man, wie es wegen den zufälligen 
Fehlern und der wünschbaren Kontrole ratsam ist, rasch nach einander mehrere 
Circummeridian-Zenitdistanzen desselben Sternes, so genügt es, da die Werte 
von b dieselben bleiben, in 2 die Mittel der Zenitdistanzen und der allfällig 
aus einer Tafel erhobenen Werte einzuführen, — verliert dann aber die sich 
bei Einzelrechnung ergebende Kontrole, welche praktisch doch wohl mehr Wert 
hat als dieser kleine Gewinn. Immerhin wurde diese Reduktion von Delambre, 
namentlich bei Anwendung des damals beliebten, die Messung in beiden Lagen 
und die Repetition erlaubenden Bordakreises, empfohlen und lieferte eine Reihe 
ganz guter Resultate : So z. B. ersieht man aus „Friedrich Trechsel (Burgdorf 
1776 — Bern 1849; Prof. math. et phys. Bern; vgl. Biogr. II), Observations 
astronomiques pour déterminer la latitude de Berne, faites en 1812 par le 
Colonel Henry, le Commandant Delcros et le Professeur Trechsel (Neue Schweiz. 
Denkschr. XI von 1850)“, dass damals mit einem 18-zölligen Kreise von Lenoir 
aus 408 sich auf 15 Tage verteilenden Einstellungen auf den Polarstern die 
Breite der kleinen Berner Sternwarte gleich 46° 57' 8",68 gefunden wurde, 
während ich 1854/5 aus Beobachtungen an dem damals neu aufgestellten 
Ertel’schen Meridiankreise 8",76 und Plantamour 1869 mit ebendemselben 
8",66 erhielt. — Wählt man statt einem Stern die Sonne oder ein anderes 
Gestirn von veränderlicher Deklination, so kann man sich einer entsprechenden 
vereinfachten Rechnung bedienen, worauf ich jedoch hier nicht näher eintreten, 
sondern z. B. auf „Brünnow, Sphärische Astronomie (4. A. von 1881, p.. 275)“ 
verweisen will. — c. Für Steine kleiner Poldistanz, speciell für den Polar 
stern , kann man auch auf folgende Weise Vorgehen : Fällt man von dem
	        
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