Full text: Anthracengruppe, Phenole, Chinone, Ketone, Aldehyde (1. Heft)

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II. Phenole. 
sieren klare orangefarbige schiefwinklige Prismen, einzeln und zu Fächern 
und Sternen verwachsen (200—600//). Sie zeigen schwachen Dichroismus 
von gelb zu dunkelorange. Durch Abdampfen mit einem Übermafs von 
Essigsäure erhält man dunkelblaues kupferglänzendes Indophenol. 
e. Mit Kaliumnitrit und Essigsäure giebt Catechol eine 
schwache bräunliche Trübung. Ein Tröpfchen Ferrichlorid bringt 
einen grünen Fleck mit braunem Saum hervor (auch ohne vorher 
gegangene Nitrosierung), wird hierauf Ammoniak zugefügt, so ent 
steht ein brauner Niederschlag und die Flüssigkeit färbt sich blutrot. 
Versetzt man eine Lösung von Catechol mit Kalium- 
** ^ nitrit und p-Nitrosodimethylanilinnitrat, so entsteht 
Ar ^ * bei dem Ansäuern mit Essigsäure eine starke tinten- 
■ ** ähnliche Trübung, dunkelblau oder schwärzlich grün, 
Fig.23 . Nitrosocateciioi je nach dem Verhältnis der Reagentien, und in dieser 
und p-Nitrosodimetbyl- , , . • -»»•. . , rr . 
aniiin. Goa. kommen nach einigen Minuten schwarze Kreuze und 
Sternchen (30—40 //) zum Vorschein. 
Resorci noi giebt mit Kaliumnitrit und Essigsäure eine rötlich 
braune Flüssigkeit, aus welcher sich undurchsichtige Körner und 
Sphäroide (40—80 /<) absetzen, zumal da, wo das Glas mit dem 
Platindraht gestreift wurde. Ab und zu erscheinen auch grünliche 
lanzettförmige Blättchen (60 //), schwach dichroitisch. Bringt man in 
die bräunliche Flüssigkeit ein wenig Ferrichlorid, so entsteht auch 
bei starker Verdünnung ein flockiger dunkelgrüner Niederschlag, un 
löslich in Essigsäure, mit dunkelgrüner Farbe löslich in Ammoniak, 
aus dieser Lösung bei dem Verdunsten des Ammoniaks sich in grünen 
Flocken und als amorpher grüner Saum abscheidend. In dieser Form 
ist die Reaktion sehr empfindlich und charakteristisch. p-Nitrosodi- 
methvlanilin ist ohne Einflufs. 
v V/Ì PhrA Hydrochinon zeigt ein durchaus abweichendes 
V\ ivi Lj Verhalten. Es wird durch Kaliumnitrit und Essig- 
pNTp säure nicht nitrosiert, sondern zu Chinhydron 
y p 3 (C 6 H, 0 2 • C 6 H 4 (OH) 2 ) oxydiert. Die Lösung färbt 
LSy// sich unter Gasentwickelung gelbbraun und es scheiden 
/Y L-J sich nach kurzer Zeit (*/ 2 —1 1 / 2 Minuten) dunkel- 
// rotbraune bis schwarze, in auffallendem Licht grün 
lich metallglänzende Prismen (400—3000 u) ab. Einige 
Fig. 24. Chiuhydron. ° . v . r ' 
60 :i. derselben erscheinen rechtwinklig, andere zeigen schiefe 
Endflächen (61°). Sie polarisieren stark, mit gerader Auslöschung
	        
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