Dioxybenzene.
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und haben aufserordentlich starken zwiefachen Dichroismus. In durch
gehendem Licht sind sie schwarz für Schwingungen parallel zur Längs
achse, schokoladebraun für Schwingungen senkrecht zur Längsachse:
in reflektiertem Licht schwarz für Schwingungen senkrecht zur Achse,
metallisch grün für Schwingungen parallel zur Achse. — In ver
dünnten Lösungen bleibt die Krystallbildung leicht aus, es entstehen
flockige braune Niederschläge von Oxydationsprodukten des Chinons.
Man thut deshalb gut, bis zur Krystallisation des Hydrochinons zu
konzentrieren, bevor man Kaliumnitrit zufügt. An Stelle desselben
kann Ferrichlorid, Kaliumbichromat, Kaliumpermanganat angewendet
werden, doch haben diese Reagentien den Übelstand, die ohnedies
schon störende Färbung der Flüssigkeit noch zu vermehren.
f. Von besonderen Reaktionen für einzelne Dioxybenzene sind zu
erwähnen:
Für Hydrochinon die schöne Reaktion mit a-Naphtochinon,
womit es in essigsaurer oder alkoholischer Lösung grosse Dendriten und
rhombische Tafeln giebt, welche prächtigen Dichroismus von blassgelb
lichgrau zu blutrot zeigen. Einzelnheiten s. unter Chinone, 29, c.
Für Resorcinol die Bildung von Fluorescei'n durch Erwärmen
mit o-Phtalsäure. Zweckmäfsigerweise löst man ein wenig der auf
Resorcinol zu untersuchenden Probe in einem Tröpfchen konzentrierter
Schwefelsäure, setzt einige Körnchen Phtalsäure zu und erwärmt etwa
eine Minute lang auf 200°. Em das Verdampfen von Resorcinol zu
beschränken, kann man ein Deckgläschen oder ein Stückchen eines
zersprungenen Objektträgers auflegen. Die Schmelze wird in wenig
Wasser gelöst, nach dem Absitzen wird der gröfste Teil der ver
dünnten Säure mit einem Capillarröhrchen weggenommen und ein
Körnchen Natriumhydroxyd auf den feuchten Rückstand gebracht.
Die prächtige gelbgrüne Fluorescenz verbreitet sich langsam um das
Alkali, sie ist unter schwacher Vergröfserung bei Abblendung des
Unterlichts vortrefflich wahrzunehmen. Von anderen Phenolen geben
nur Hydrochinon und /ANaphtol Phtale'ine, deren alkalische Lösungen
fluorescieren. Die Fluorescenz des Hydrochinonphtaleins ist blau, die
des /^-Naphtolphtale'ins blaugrün, ungleich schwächer als die gelb
grüne Fluorescenz des Resorcinolphtale'ins. Aulserdem ist /i-Naphtol
leicht abzuscheiden und an seiner Krystallform zu erkennen. 1 )
l ) Arbutin (C l2 H l6 0,), ein Glykosid des Hydrochinons, krystallisiert in
farblosen schiefwinkligen Prismen, die sich ziemlich schwer in kaltem, leicht