Trennung der Phenole.
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Alkali oder durch Fällen mit Brom und Reduktion mit Natrium -
amalgam (12,a, 13,a). Man bringe Tröpfchen einer alkalischen Lösung,
die 0,5—1 °/ 0 der gemengten Phenole enthält, in eine nahezu gesättigte,
mit Ammoniumacetat und Ammoniumkarbonat versetzte Lösung von
p-Nitrosodimethylanilinnitrat, bis sich bleibende Trübung zeigt. Ist
zu viel von den Phenolen zugesetzt, so bleibt die Krystallbildung aus
und es scheiden sich gelbe Tropfen ab. Wenn p-Kresol zugegen ist,
erfolgt fast immer eine lange anhaltende bräunlich durchscheinende
Trübung, zumal am Rande des Probetropfens, welche durch Zusatz
von Ammoniumkarbonat und p-Nitrosodimethylanilinnitrat nicht be
seitigt wird.
Orthokresol und p-Kresol stören einander nicht. In Lösungen,
die o-Kresol und Phenol enthalten, herrschen die gekrausten Formen
des ersteren vor, die geraden Stäbchen der
Phenol verbind ung sind auf den Rand der Probe
tropfen beschränkt. Neben m-Kresol bleibt
o-Kresol ganz versteckt. — Phenol wird
ebenfalls durch m-Kresol verdeckt; mit p-Kresol
bildet es eine Doppelverbindung, welche in
scharf ausgebildeten rechtwinkligen Täfelchen
(100—200 ft) krystallisiert. Sie sind licht
braun, haben einen kleinen Auslöschungs
winkel (5 Ö ) und keinen Dichroismus. Durch
diese Krystalle sind beide Phenole gut ge- mit P-Nitrosodimethyiamiin. 6o-.i.
kennzeichnet. — Die Verbindungen von p-Kresol und m-Kresol sind
isomorph; aus gemischten Lösungen erhält man grofse prismatische Kry
stalle und x-förmige
Krystallskelette, an
denen meistens das
Gelbbraun, welches
der Verbindung des
p-Kresol eigen ist,
gegen die grünliche
Färbung zurück
tritt, welche das m-
Kresol hervorbringt.
Um kleine Mengen
von Phenol neben „ , .. ,. it , . ... „
.big. 34. Phenol und m-Kresol mit p-Nitrosodimethylamhn. 60:1.
Behrens, Anl. zur mikrochem. organ. Analyse. I. 3
Big. 33. Phenol und p-Kresol