Full text: Anthracengruppe, Phenole, Chinone, Ketone, Aldehyde (1. Heft)

1. Chinone. 
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in Schwefelsäure. Kali, Natron und Ammoniak lösen Benzochinon 
und Xaplitochinon zu Flüssigkeiten, welche unter Aufnahme von Sauer 
stoff dunkelbraun werden. Anthrachinon wird von Alkalien nicht 
angegriffen. Mit primären Monaminen verbinden sie sich in der Weise, 
dafs je ein Molekül Chinon mit zwei Molekülen des Amins Zusammen 
tritt; so bildet Benzochinon mit Anilin ein Dianilidochinon, C 6 H 4 Cf/ 
(C 0 H- NH).,, während gleichzeitig Hydrochinon entsteht. Die Ver 
bindungen mit Anilin sind gelbbraun bis rotbraun, unlöslich in Wasser, 
schwer löslich in Alkohol, gut krystallisierend. Mit Orthodiaminen 
bilden die Orthochinone (Anthrachinon, Phenanthrenchinon, /^-Naptho- 
chinon) Azine, deren Chlorhydrate schwer lösliche gelbe Nadeln und 
Prismen darstellen. Mit Phenolen verbinden sie sich zu Chinhydronen, 
die sich durch lebhafte Farben und starken Dichroismus auszeichnen. 
Von einwertigen Phenolen lagern sich zwei Moleküle, von zweiwertigen 
lagert sich je ein Molekül an ein Molekül Chinon an. Benzochinon 
geht mit allen Phenolen A'erbindungen ein, bei Naphtochinon ist die 
Reaktionsfähigkeit beschränkt, Anthrachinon verhält sich indifferent. 
Mit Pyrrol geben essigsaure Lösungen der Chinone auf Zusatz von ein 
wenig Schwefelsäure stark gefärbte flockige Niederschläge. Anthra 
chinon macht auch hier eine Ausnahme. 26 
26. Anthrachinon (C 14 H s 0 2 ) 
sublimiert in hellgelben, oft X-förmig gekreuzten Stäbchen (30—50 u). 
a. In Alkohol ist es wenig löslich, etwas leichter in Essigsäure. Die 
Lösung setzt Nädelchen von 15 bis 20 u ab. Benzen nimmt in der 
Wärme ziemlich viel Anthrachinon auf, während des Erkaltens und 
Verdunstens krystallisieren Stäbchen von 100—150 //. 
b. Es löst sich in reichlicher Menge in heifser konzentrierter 
Schwefelsäure zu einer citrongelben Flüssigkeit; durch Anziehen von 
Feuchtigkeit verliert die Säure ihr Auflösungsvermögen und läfst 
lange dünne Nadeln und leicht gekrümmte Haare (500 —1000 /<) fallen 
(8, Fig. 6). Dasselbe Verhalten zeigt es in einer Mischung von 
Schwefelsäure und Chromsäure, so dafs es durch dies Oxydationsmittel 
von fast allen Verunreinigungen befreit werden kann. 
c. In heifsem verdünnten Alkohol mit dem Chlorhydrat von o- 
Phenylendiamin zusammengebracht, liefert es sehr kleine, aufser- 
ordentlich schwer lösliche Nadeln (15 fu ).
	        
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