Full text: Anthracengruppe, Phenole, Chinone, Ketone, Aldehyde (1. Heft)

1. Chinone. 
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anthrachinon) kann fast vollständig im ersten Sublimat angehäuft 
werden, als orangegelber Anflug, welcher unter dem Mikroskop ein 
Netz von gekrümmten und geknickten Fäden zeigt, feiner als in 
Sublimaten von Phenanthren. Mit Natronlauge lichtrote Lösung und 
kleine Nadeln (60 /n), hierdurch ist Chrysophansäure leicht von Nitro- 
farbstoffen zu unterscheiden. Flavopurpurin und Anthrapurpurin subli- 
mieren bei höherer Temperatur als Alizarin, können aber durch Subli 
mation nicht völlig von demselben getrennt werden. Anthrapurpurin 
färbt die letzten Sublimate hochrot. Durch Auswaschen mit Benzen 
kann der gröfste Teil des Alizarins und des Flavopurpurins mit sehr 
wenig Anthrapurpurin ausgezogen werden. Die Lösung liefert orange 
farbene Nadeln (200 //). Der scharlachrote körnige Rückstand von 
Anthrapurpurin läfst sich aus Alkohol, besser aus warmer Essigsäure 
zu roten Nädelchen (50 /u) umkrystallisieren. Mit Alkalien erhält 
man von Anthrapurpurin dunkelrote Lösungen, die nur ein wenig in 
das Violett spielen. 
28. Phenanthrenchinon, C 14 H g 0.,. 
a Sublimiert leicht zu einem hellgelben pulverigen Anflug, der 
schwierig von Alkohol, leicht von warmer Essigsäure und von Benzen 
gelöst wird. Die Lösung in Benzen läfst bei dem Verdunsten ver- 
filzte Haare zurück, die Lösung in Essigsäure liefert kurze Stäbchen. 
Nitrobenzen löst es leicht, nach teilweisem Abdampfen krystallisieren 
dunkelgelbe, nicht dichroitische sechsseitige Täfelchen aus, und da 
zwischen ebenso gefärbte Spiefse und Nadeln (300 —400 /<), für 
Schwingungen parallel zur Achse farblos, senkrecht zur Achse braun 
gelb. Ähnliche, etwas dünnere Nadeln erhält man aus einer Lösung 
in konzentrierter Schwefelsäure durch Anziehen von Feuchtigkeit aus 
der Luft, schneller durch Anhauchen (§ 7, Fig. 4). Der Dichroismus 
kommt an ihnen besonders stark zur Geltung, von farblos oder blafs- 
gelb zu braun und schwärzlichbraun. 
b. Recht charakteristisch ist das Verhalten des Phenanthren- 
chinons zu Pyrrol, mit welchem es einen braunvioletten flockigen 
Niederschlag giebt. Man löst das Phenanthrenchinon in Essigsäure, 
fügt ein wenig Pyrrol und schliefslich ein Tröpfchen Schwefelsäure 
zu. Von Reaktionen mit Phenolen verdient nur das Verhalten zu 
Pyrogallol beschrieben zu werden. Eine mit Essigsäure versetzte 
Lösung von Phenanthrenchinon und Pyrogallol in Benzen hinterläfst
	        
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