Full text: Anthracengruppe, Phenole, Chinone, Ketone, Aldehyde (1. Heft)

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1. Chinone. 51 
Essigsäure enthaltende Lösung. Alkohol verzögert die Fällung, die 
in dem Mafse vor sich geht, wie der Alkohol abdunstet. Mufs Chinon 
aus einem Gemisch abdestilliert werden, welches flüchtige Säuren ent 
hält, so können diese durch Zusatz von Borax festgelegt werden. 
Das Chinon häuft sich in den ersten Tropfen des Destillats an, das 
selbe gelb färbend. Die Fällung wird mit einem ziemlich grofsen 
Übermafs von Pyrogallol ausgeführt, am besten bei einer Temperatur 
von 60—70°. Die Ausscheidung erfolgt dann langsam, in gut er 
kennbaren Krystallen, gelbbraunen Stäbchen und Büscheln (20—40 «), 
die stark dichroitisch sind. Die Achsenfarbe ist blafsgelb, die Basis 
farbe dunkelbraun. Die Eigenschaften dieser Verbindung, welcher die 
Zusammensetzung C 18 H u O s zugeschrieben wird, weichen von denen 
des weiter oben (20, b) beschriebenen zusammengesetzten Chinhydrons 
von Benzochinon und Pyrogallol ab. 
d. Vortreffliche Reaktion erhält man in wässerigen Lösungen 
von Chinon mit den Chlorhydraten von Orthodiaminen. Para- und 
Metaphenylendiamin bringen starke Färbung hervor, ersteres dunkelrot 
bis violett, letzteres rotbraun, führen aber keine Krystallbildung herbei. 
Orthophenylendiamin bewirkt eine bräunliche Färbung und nach einigen 
Sekunden eine reichliche Krystallisation von rotbraunen schiefwink 
ligen Prismen (200—600 ,«) mit ziemlich starkem Dichroismus. Die 
Achsenfarbe ist ein helles Rotbraun, die Basisfärbe Schwarzbraun. 
Da bei dieser Reaktion, ebenso wie bei der Bildung von Azinen aus 
Ortliochinonen und dem Chlorhydrat von o-Phenylendiamin, Salzsäure 
in Freiheit gesetzt wird, empfiehlt sich ein kleiner Zusatz von Natrium- 
acetat. Um die Reaktion verdünnten Lösungen von Chinon anzupassen 
bringe man o-Phenylendiaminclilorhydrat und ein Körnchen Natrium 
acetat in ein Tröpfchen Wasser, dampfe ab und lasse die Chinonlösung 
auf den festen Rückstand ein wirken. In dieser Form läfst die Reaktion 
an Empfindlichkeit und Zuverläfsigkeit nichts zu wünschen übrig. 
e. Liegt das Chinon in Kryställchen vor, so ist, auch wenn die 
Substanzmenge recht klein ausfällt, die Reaktion mit Resorcinol 
oder mit /?-Naphtol weit vorzuziehen. Die beiden genannten Phenole 
reagieren mit gleicher Zuverlässigkeit und liefern beide ein stark 
dichroitisches Reaktionsprodukt, dessen vorherrschende Farbe ein leb 
haftes Rot ist. Das Chinhydron des Resorcinols krystallisiert aus 
Benzen und aus Mischungen von Benzen mit wenig Alkohol in kom 
pakten rechtwinkligen Tafeln (80—100 //), mit dunkelroter Achsen- 
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