Full text: Anthracengruppe, Phenole, Chinone, Ketone, Aldehyde (1. Heft)

3. Aldehyde. 
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Fig. 43. Bei a Indigrot, bei b 
Indigblau, sublimiert. 130:1. 
die Sublimation beginnt, liegt so hoch, dafs ein ansehnlicher Teil 
des Farbstoffes zersetzt wird, doch kann der Verlust durch Beimengung 
von feinen Eisen- oder Kupferspänen, gepul 
vertem Hammerschlag oder Kupferoxyd ver 
mindert werden. Die Krystalle sind recht 
winklige Täfelchen (50—80 u), meistens mit 
blauer Farbe durchscheinend, dichroitisch, der 
art, dafs die Basisfarbe ins Schwärzliche zieht. 
An der Mehrzahl der Krystalle sind die Kanten 
eingebuchtet, oft in dem Mafse, dafs blaue 
Kreuze entstehen. Dicke Krystalle erscheinen 
in durchgehendem Licht schwarz. Alkohol und 
Benzen greifen die Sublimate nicht merklich an, warme Essigsäure 
löst etwas mehr, Nitrobenzen, Phenol und vor allem Anilin lösen sie 
bei dem Erwärmen leicht, und lassen bei dem Erkalten den gröfsten 
Teil des Indigotins fallen. Die Krystalle, welche man auf diesem 
Wege erhält, sind stets vollkommen ausgebildete rechtwinklige Täfel 
chen, aber meistens zu dick für die Anwendung von durchgehendem 
Licht. In auffallendem Licht zeigen sie den kupferigen Glanz des 
Indigotins sehr gut, wenn man sie durch kleine Änderungen der 
Neigung zum Rollen bringt. Durch Versuche mit Lösungsmitteln 
gestützt, ist die Sublimationsprobe für die Auffindung und Erkennung 
von Indigblau völlig ausreichend. Will man daneben noch eine 
Reaktion anderer Art anwenden, so bietet sich die Oxydation zu Isatin 
(34), welche durch Erwärmen mit Salpetersäure von 1,2 spec. Gew. 
leicht auszuführen ist. 
3. Aldehyde. 
37. Benzaldehyd, C 6 H 6 COH. 
a. Benzaldehyd ist aus Mischungen mit schwer flüchtigen Sub 
stanzen durch Destillation mit Wasser abzuscheiden. Das Destillat 
zeigt starken Geruch nach bitteren Mandeln und hat ein milchiges 
Ansehen. Unter schwacher Vergrößerung sieht man blafsgelbliche 
Tröpfchen des Aldehyds, die sich erst nach geraumer Zeit vereinigen, 
da ihr spec. Gewicht nur wenig von dem des Wassers verschieden ist 
(1,05 bei 15°). Benzaldehyd löst sich in 300 T. Wasser, die Lösung 
giebt mit Ferrichlorid keine Farbenreaktion. Von Alkohol und Essig 
säure wird er leicht und in fast beliebiger Menge aufgenommen, kon
	        
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