Full text: Die wichigsten Faserstoffe (2. Heft)

Hanf. 
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Flachsfasern eines Präparates vor, und andererseits werden sie selten 
ganz vermifst. Glycerin ist ein gutes Mittel um die Schrägstreifen 
stärker hervortretend zu machen. Recht gute Unterscheidungsmerk 
male von Baumwolle kommen bei mechanischer Beschädigung von 
h lachsfasern zum \ orschein. Durch Quetschung wird sie knotig ver 
breitert und erhält zahlreiche Längsspalten, durch Zerrung wird sie 
zu feinen Haaren (Fibrillen) zerrissen, und ebendergleiche sperrige 
Fibrillen kommen durch starkes Reiben an der Oberfläche der Fasern 
zum Vorschein, zumal 
von denVerschieb ungen 
ausgehend (Fig. 13,14). 
Diese Zerfaserungs 
erscheinungen sind bei 
Baumwolle selten, und 
viel weniger hervor 
tretend als bei Flachs 
und Hanf. An ge 
hecheltem Flachs sind 
sie schon recht häufig, 
die gröfste Bedeutung 
haben Sie fiil Flachs Fig. 13. Zerfaserter Flachs. Aus geschöpft. Druckpapier. 130:1. 
der zu Papier ver 
arbeitet ist (Fig. 34—38). — Die Farbe von ungebleichtem Flachs kann 
je nach der Behandlung der Flachsstengel recht verschieden sein, von 
blafs graulich gelb bis bläulich grau. 
12. Hanf. Die Bastzellen des Hanfs haben eine Länge von 
3—5 cm und einen Durchmesser von 15—30 /.i. Die Enden der 
Zellen sind nicht spitzig, wie bei Flachs, sondern gerundet und zeigen 
nicht selten Anfänge von Gabelung. Um diese charakteristischen 
Formbestandteile zu Gesicht zu bringen, darf man das Kochen mit 
Salpetersäure und Kaliumchlorat nicht' zu lange fortsetzen (eine halbe 
Minute ist meistens ausreichend) und mufs man die Enden der Zellen, 
welche an den Verschiebungen in kürzere Stücke zerfallen, unter 
60—80 fâcher Vergröfserung suchen, um sie darnach unter stärkerer 
Vergröfserung zu betrachten. 
Weitere unterscheidende Merkmale sind auf Querschnitten zu 
finden, zu deren Anfertigung man die Fasern mit einer dicken Lösung 
von 9 Teilen Dextrin und 1 Teil Glycerin zu einem Bündel von
	        
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