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II. Kurze Beschreibung der wichtigsten Faserstoffe.
Fig. 6. Hanf. 130:1.
1,5—2 mm Dicke zusammenklebt. Nach dem Trocknen schneidet
man mit einem scharfen Rasiermesser möglichst dünne Spänchen,
aus denen das Dextrin mit Wasser aus
gezogen wird. Querschnitte von Hanf
zellen sind rundlich, gewöhnlich sind
mehrere (6—10) verwachsen, während die
scharfeckig polygonalen Querschnitte von
Flachszellen mehr vereinzelt zerstreut zu
sein pflegen. Oft ist in Querschnitten von
Hanfzellen eine konzentrische Schichtung -
wahrzunehmen, welche dem Flachs ab
geht. Der Hohlraum erscheint in Quer
schnitten von Flachs als ein gelblicher
Punkt, in Querschnitten von Hanf als ein
Strich, oft an einem oder beiden Enden
gegabelt. — Die Fasern des Hanfs sind
sehr lang (Hanf von Algier erreicht eine
Länge von 3 m), dabei sind die einzelnen
Fasern nicht viel dicker als die von Flachs. Die feste Verwachsung
zu Faserbündeln, welche schon bei Besprechung der Querschnitte be
rührt wurde, macht aber, dafs die
Dicke von gehecheltem Hanf im
Mittel doppelt so grofs ausfällt
als die von gehecheltem Flachs.
Von der Streifung, Knotenbildung
und von Zerfaserungsprodukten
des Hanfs gilt alles was weiter
oben bei Flachs über diese Er
scheinungen zusammengestellt ist.
Hanf ist selten weifs, meistens
dunkler von Farbe als unge
bleichter Flachs, graulich gelb
bis grünlich grau. Er ist schwer
zu bleichen, was teils in schwacher
Fig. 14. Zerfaserter Flachs und Hanf. Aus Verholzung, teils in dem festen Zll-
dickem Zeichenpapier von Schleicher & Schiill. °
130 : i. sammenhalt der Faserbündel seinen
Grund hat.
13. Jute. Bastfasern von ostindischen Corchorusarten (kraut-