Full text: Die wichigsten Faserstoffe (2. Heft)

hierfür in Anwendung kommen (§ 6, 19—30), sind alle in heifsem 
Wasser löslich. Man löst so viel davon, dafs die Fasern in einem 
Tropfen der stark gefärbten Flüssigkeit kaum sichtbar sind. Für 
einzelne Versuche fertigt man die Lösungen nach Bedarf auf dem 
Objektträger an, für häufig wiederkehrende Versuche wird man Farb 
stofflösungen vorrätig halten. Das Färben erfolgt in einzelnen Fällen 
bei gewöhnlicher Temperatur, meistens bei 80—90°. Eine Minute 
bei Siedhitze ist für lose Fasern vollauf ausreichend. Das Auswaschen 
geht ebenfalls schnell von statten. Um das Fortschwemmen der 
Fasern zu verhüten, schiebt man sie zu einem Häufchen zusammen 
und hält dieses mit dem flach angelegten Platindraht auf seinem 
Platze fest. Nachdem die Farblösung abgelaufen ist, läfst man die 
letzten Anteile derselben von einem doppelt gefalteten und glatt ab 
geschnittenen Streifen Filtrierpapier aufsaugen. Ebenso verfährt man 
mit den Waschwässern. Die ganze Arbeit ist auf dem Objektträger 
in höchstens fünf Minuten auszuführen. Für gröfsere Proben (Fäden 
und Stoffproben) kann man Uhrgläser verwenden, die bei dem Aus 
waschen sehr angenehm sind. Kleine Abänderungen des Verfahrens 
(Zusätze von Essigsäure, von Natriumkarbonat, Natriumsulfat, Aus 
waschen mit verdünntem Ammoniak) sollen bei den einzelnen Farb 
stoffen erwähnt werden. 
40. Basische Farbstoffe. 
a. Basische Triphenylmethanfarbstoffe färben Seide, Wolle, Jute 
und Holz sehr stark und wasserecht. Verdünntes Ammoniak zieht 
einen Teil der Farbe ab. Hanf und unreine Zellstoffe (Sekunda-Zell 
stoff) färben sich halbecht. Gebleichte Zellstoffe, Baumwolle und 
gebleichter Flachs nehmen ebenfalls Farbe an, geben dieselbe jedoch 
schon an kaltes Wasser ab, dabei wird die Baumwolle vor dem Flachs 
gebleicht. 1 ) Von den hierher gehörenden Farbstoffen sind Malachit 
grün und Fuchsin am meisten zu empfehlen. Wenn die Wahl nicht 
durch Rücksicht auf bereits vorhandene oder später anzuwendende 
Farben beschränkt ist, verdient Malachitgrün wegen gröfserer Lös 
lichkeit den Vorzug. Es löst sich schon bei gewöhnlicher Temperatur 
in reichlicher Menge, während Fuchsin warmes Wasser verlangt und 
bei dem Erkalten der Lösungen leicht in Gestalt von Flocken und 
x ) Espartofaser macht eine Ausnahme durch das fast niemals fehlende 
Vorkommen von einzelnen verholzten Faserzellen, welche wasserecht gefärbt 
werden. Vgl. 74, c. 
IV. Chemisches Verhalten der Faserstoffe.
	        
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