Besondere Reaktionen.
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In weniger als einer Minute ist die Umfärbung der Fasern von
Gruppe C vollendet. Hanf wird buntfarbig, mit unreinen Mischfarben
von Grün, Blau und Violett; Manilahanf steht auf der Grenze von
Gruppe B und A, zerfaserte Partien werden rot, ebenso das meistens
reichlich vorhandene Bastparenchym, während dichte Faserbündel das
Grün festhalten. Ist die Reaktion in Gruppe B zweifelhaft, so kann
sie durch gelindes Erwärmen beschleunigt und verstärkt werden. In
Gruppe A bleibt das Grün unverändert, wenn die Jute gut gereinigt
ist. Anhängende Parenchymzellen, welche die Querstreifung verur
sachen, welche auf vielen Fasern von Jute zu finden ist, werden stark
rot gefärbt (Fig. 24, j; Taf. II).
47. Weitere Unterscheidung der einzelnen Faserstoffe.
Zu weiterer Unterscheidung sind Polarisationserscheinungen und da
neben deutlich ausgeprägte Eigentümlichkeiten des Gefüges heranzu
ziehen. Aufserdem stehen für einzelne Fälle noch spezifische Färbungs
reaktionen zur Verfügung. Wolle ist durch schwache und sehr
gleichmäfsige Polarisation bei ansehnlicher Dicke (30—50 /<) und
durch das schuppige Gefüge gekennzeichnet, welches durch die Färbung
an Deutlichkeit gewinnt. Manilahanf hält das Malachitgrün fast
ebenso fest, wie Jute, polarisiert aber viel weniger stark (einzelne
Fasern grau bis weifs, Faserbündel gelb bis rot) und wird durch
Naphtylamin und die Phenylendiamine viel weniger gefärbt. Beide
sind nach Färbung mit Kongorot durch die Prüfung auf Dichroismus
leicht von Hanf zu unterscheiden, welcher stark dichroitisch wird,
während Kongorot auf Jute schwachen, auf Manilafaser gar keinen
Dichroismus hervorbringt. Aufserdem bringt die Färbung die Ver
schiebungen (Knoten), welche Hanf und Flachs eigentümlich sind,
und die Ungleichmäfsigkeit des Hohlraums von Jutezellen recht gut
zur Anschauung. Ist das Auswaschen des Malachitgrüns und die
Färbung mit Kongorot nicht zu weit getrieben, so sieht man in den
rot gefärbten, stark dichroitischen Fasern von Flachs eine feine
grüne Mittellinie, verursacht durch die wasserechte Färbung von ein
getrocknetem Protoplasma, welches in dem engen Hohlraum von
Flachs gewöhnlich, in Hanf selten und dann auch nur spärlich vor
handen ist. Auf dieselbe Weise entsteht ein breiterer schwach grün
licher Mittelstreifen, welchen man unter günstigen Verhältnissen in
«Baumwollfasern und öfter in Manilafasern wahrnimmt.
48. Besondere Reaktionen.